
Ein taktisch interessantes Rennen mit einem spannendem Duell um die Spitze liegt nach dem San Marino Grand Prix hinter uns. Somit ist es auch Zeit, die Top- und Flops aus dem zurückliegenden Rennen zu bestimmen.
Tops
Cooper McAllister (Cliffort Royal Racing)

Beinah wäre es für McAllister ein katastrophales Rennen geworden. Gleich zu Beginn des Rennens in Runde fünf flog der Australier ab und verlor viele Positionen. Bis auf Platz 21 wurde der Mann aus Perth zurückgereicht. Von da an zeigte sich aber eine beispiellose Aufholjagd von McAllister, die ihn zehn Runden später wieder auf den sechsten Platz führte. Am Ende wurde es aufgrund der 10-Sekunden Strafe von Kevin Peters sogar Platz fünf. Man fragt sich dementsprechend zurecht, wo der gelbe Bolide gestanden hätte, wäre der Abflug nicht gewesen. Nach dem desaströsen Rennen für Cliffort in Brasilien war dieses Rennen für McAllister mit Sicherheit Balsam für die Seele.
Bastian Paisler (Razor-GP)

Nun hat es endlich gereicht, Razor GP hat sich gleich fünf Punkte in einem Rennen geschnappt und seit langem für positive Stimmung im Team gesorgt. Teamchef und 1. Fahrer Paisler kann daher endlich aufatmen, vor allem aus dem Grund, da der Wagen scheinbar endlich funktioniert hat. Paisler zeigte dies vor allem durch eine konstant schnelle Fahrweise und einige gute Überhalmanöver auf. Dazu beigetragen hat mit Sicherheit das neue Motorenupdate beim V4-Biturbo. Aber das Auto bei diesem engem Mittelfeld in die Punkteränge und auf Platz 9 zu fahren ist schwer genug. Somit ist auch der Platz in der Topliste verdient.
Sven Schubert (Volksmobil-Blue-Horns)

Die Fahrt von Schubert in Imola erinnerte an den 2005er F1 Grand Prix. Schubert nahm dabei die Rolle des Fernando Alonso ein während Lukas Schmidt in die des Michael Schumachers schlüpfte. Und so entwickelte sich ein Duell, was seines gleichen suchte. Schubert fuhr von der Pole aus dabei über fast das gesamte Rennen hinweg fehlerfrei und kontrolliert, was sich gerade im Duell mit Schmidt als unfassbar wichtig erwies. Schubert trotzde dem Druck des immer wieder attackierenden Schweizers, verteidigte stets hart aber fair und in den richtigen Momenten. Der zweite Sieg im vierten Rennen und der Platz in der Topliste ist mehr als verdient und unterschreibt Schuberts Ambitionen auf den Titel.
Flops
Kevin Peters (Volksmobil-Blue Horns)

An Imola wird Kevin Peters wohl nicht mehr denken wollen. Für den Deutschen war es eines der enttäuschendsten Rennen seit langem. Dabei lief am Start alles gut, er überholte nach einem starken Qualifying Lukas Schmidt, um für Volks-mobil die Doppelführung zu sichern. Und bis zum ersten Boxenstopp lief alles gut, doch dann begann alles um Peters herum zusammenzubrechen. Nach dem ersten Stop erhielt er eine (diskutable) Durchfahrtsstrafe der Rennleitung wegen einem Unsafe Release, später beim 2. Stop kam dann durch das Befahren der Slowlane eine 10-Sekunden-Strafe hinzu. Dazu merkte man dem amtierenden Weltmeister dann seinen Frust im Cockpit an, da er sich in einen zeitkostenden Kampf mit Jannis Wollborn verstrickte und somit noch Platz 5 an den aufholenden McAllister aufgrund der Zeitstrafe verlor. Nicht das weltmeisterlichste Rennen von Peters, vor allem aufgrund der für ihn unüblichen Fehler.
Larry Fischer (AirArab Scuderia Cesario)

Für Fischer waren die zurückliegenden Rennen eine wahre Achterbahnfahrt. In Australien und Brasilien holte er durch vor allem reifenschonende Fahrweise und gute Pace wichtige Punkte für Cesario und auch für seine Mentalität. Allerdings schließen sich zu diesen guten Ergeb-nissen auch zwei schlechte in Südafrika und jetzt Imola an. Fischer verlor im Rennen nach seinem ersten Boxenstopp den Wagen in der Piratella und schlug in die Wand ein, wodurch er den Frontflügel verlor und somit keine strategisch-taktische Hilfe für Lukas Schmidt mehr sein konnte. Dazu wurde vor allem jetzt in Imola ersichtlich, dass die Ein-Stop-Strategie und zwei harte Stints nicht immer funktionieren und Fischer im Rennen schnell Plätze verlor. Somit fehlte die Pace und die Unterstützung für Teamkollege Schmidt im WM-Kampf.
Daniel Bentenrieder (Beta Guilia)

Normalerweise musste man bisher nur Loblieder auf Daniel Bentenrieders Performance in der bisherigen Saison singen. Bentenrieder war in den zurück-liegenden Rennen immer konstant und schnell unterwegs und holte wichtige Punkte für Beta Giulia. Diese Konstanz ließ Bentenrieder in Imola vermissen: Viele kleine Fehler schlichen sich in das Rennen vom Deutschen ein, die man in Brasilien und Kyalami so von ihm nicht gewohnt war. In der Tosa-Kurve verlor er dann den Wagen und damit viele Plätze, von da an konnte er sich aber langsam zurückkämpfen und lag kurz vor Schluss wieder auf Platz 10. Unter Druck von Sebastian Steinhauer machte Bentenrieder dann abermals einen deutlich schwerwiegenderen Fehler und verlor hierauf Front- und Heckflügel und damit Punkte für den Beta Giulia-Rennstall. Die Konkurrenz konnte hierdurch Boden auf den italienischen Rennstall gut machen.
Hier findest du die Wiederholung zum San Marino GP:
Autor: Jörn Georg Dicks