
Die 2021er Saison des Cliffort D2 Teams ähnelte eher einer One-Man-Show. Zu Saisonbeginn setzte Teamchef Dominic Röhken noch auf ein äußerst interessantes Fahrerduo. Der bei GSO-Urgesteinen noch gut bekannte Steven Klatten feierte sein Comeback an der Seite des ambitionierten Rookies Philipp Feckeler. Doch Klattens Auftritt währte nicht lange. Der Cliffort Pilot absolvierte nur das Rennen beim Saisonstart in Barcelona, war wegen privater und zeitlicher Aspekte seitdem nur noch stiller Beobachter. Umso bemerkenswerter blickt man bei den Briten auf die Entwicklung von Philipp Feckeler, der anfangs noch belächelte Neuling steigerte seine Leistungen konstant im Laufe der Saison, war zuletzt stetiger Kandidat für einen Top-5 Platz. In Großbritannien feierte der Deutsche vor wenigen Wochen sogar sein VFC-Debüt für das Cliffort Royal Racing Team. Auf Grund verschiedener Schwierigkeiten konnte er dabei allerdings noch nichts Zählbares holen.
Auf Grund dieser sichtbaren Leistungskurve galt Feckeler in der Meinung Außenstehender als klarer Top-Kandidat für die nächstjährige D2 Saison. Ein Stammcockpit in der VFC? Für viele noch zu früh im jetzigen Entwicklungsstand. Teamchef Röhken signalisierte bereits zeitig, dass er auch weiterhin Interesse an einer Zusammenarbeit mit Philipp Feckeler hätte und so rechnete man fest mit einer weiteren D2 Saison im Cliffort Cockpit. Nun die Wende. Laut Teamchef Röhken, bat Feckeler um Freigabe für 2022, will seinen Werdegang bei einem anderen Team fortsetzen. Wohin, wollte der Teamchef dabei noch nicht beantworten. In seiner Stellungnahme bekundete die GSO-Legende zwar Verständnis, das Gefühl eines leicht säuerlichen Untertones wurde man aber nicht los. „Natürlich ist jeder Abgang irgendwo bitter. Aber wenn man hört wohin er wechselt macht diese Entscheidung schon Sinn. (…) Trotz allem möchte ich mich hier noch einmal bei Philipp bedanken und wünsche ihm viel Glück für 2022.“ so Röhken.

Auch wenn der Cliffort-Kopf keine weiteren Informationen zum neuen Team Feckelers preisgeben wollte…bekannt ist dessen freundschaftliches Verhältnis zu Jan Winter und damit zu den bestehenden Kontakten innerhalb der Torino Car Group. Ein Cockpit bei TDD by Kostec könnte also nach dem in die VFC scheidenden Jan Winter durchaus im Bereich des Möglichen liegen.
Zeitgleich gab Röhken jedoch auch seine Neuzugänge bekannt. Wie bereits im Vorfeld erhofft wird das GSO-Urgestein 2022 selbst sein Comeback auf der Strecke feiern und so potenziell mit langjährigen Weggefährten wie Morgan Freeway (Manziel) um den Titel streiten können. An seine Seite holt sich der Teamchef dabei den nächsten alten Bekannten. Jan Berberich wird in der nächsten Saison seine Rennen für die Briten bestreiten. Nach einer verkorksten Comeback Saison im URL Team gelang Berberich auch auf Grund zeitlicher Hindernisse bisher kein einziger Punkt. Zuletzt beim Japan GP und den 3 Stunden von Le-Mans konnte er aber sein fahrerisches Potenzial wieder einmal andeuten und könnte so auch eine beachtete Personalie für 2022 werden.

Das unterstrich auch Röhken nochmals: „Jan und ich kennen uns schon seit 2012 und die Verpflichtung bringt uns ein Stück näher in Richtung Familie. (…) Ich denke, dass Jan dadurch auch einen neuen Schub bekommen kann für 2022 und er wieder an seine alte Form anknüpft.“ Berberich selbst zeigte sich ebenfalls zufrieden und hofft auf die entsprechend gute Teamchemie: „Mit Röhken zusammen zu fahren hat mich tatsächlich überzeugt. Ich gehe davon aus, dass wir eine gute Stimmung im Team haben werden.“
Damit hat das erste D2 Team seine Fahrerpaarung für das kommende Jahr bekanntgegeben. Es bleibt spannend abzuwarten, wer dem noch in naher Zukunft folgen wird.
Autor: Julian Kopp