top of page

Division 2 – Japan GP – Dicks gewinnt nach dramatischem Krimi! – Born to be wild Feeling in Suzuka


Hätte man innerhalb der GSO vor dem Division 2 Grand Prix in Japan eine Wette bei Racebet angeboten, ob Jan Winter (TDD by Kostec) an diesem Rennabend die Meisterschaft klar machen kann, so wäre ein Großteil der Wettlinge diese wohl eingegangen. Winter ging mit 10 Punkten Vorsprung auf Jörn Dicks (Afelian) in dieses vorletzte Saisonrennen und verließ es anschließend gleich auf mit seinem Rivalen. Was an diesem Abend an der Spitze der Meisterschaft geschah war an Dramatik kaum zu überbieten und dürfte allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben. Fakt ist: Beim Saisonfinale in Indianapolis wird es zum finalen 3er-Showdown um die D2 Krone kommen.

Schon vor dem eigentlichen Start deutete sich in der Qualifikation ein enger Schlagab-tausch an. Bis zur letzten Sekunde fighteten die Fahrer um die Pole-Position. Am Ende war sich Jörn Dicks für ein paar Momente dem Platz an der Sonne sicher. Mit einer Top-Zeit in allerletzter Sekunde verbesserte er sich von Platz vier auf die Pole. Doch da Dicks die Tracklimits nicht beachtet hatte, wurde ihm kurz darauf die Runde gestrichen. Ein bitterer Rückschlag, musste Dicks doch so hinter seinem Kontrahenten Winter an den Start gehen. Es wäre zudem seine erste Pole der laufenden Saison gewesen. Diese erbte dann mit Teamkollege Alexander Hess der Dritte im Meister-Bunde. Heiko Kolvenbach (Buttler-Pal) indessen meldete auch wieder Siegchancen an und qualifizierte sich auf dem zweiten Platz. Auch dahinter fand ein harter Kampf im vorderen Mittelfeld statt. Hier setzte sich Morgan Freeway gegen die Kontrahenten Alex Woitala (Buttler-Pal) und Jan Berberich (URL) durch. VM-Neuzugang David Jundt kam nach kurzer Vorbereitung nur schwer in die Gänge und qualifizierte sich zumindest als Dreizehnter der sechzehn Starter.

Dominic Rustemeier (Volksmobil) hatte dann vor dem Start abermals in dieser Saison Pech. Wegen technischer Schwierigkeiten konnte der zukünftige VFC-Pilot von SCMM den Grand Prix gar nicht erst antreten. Ein ärgerlicher möglicher Punktverlust, da der Deutsche von Platz Elf durchaus mit Hoffnungen auf Zählbares ins Rennen gegangen wäre.


Der Rennstart verlief dann für die Afelians ähnlich schlecht wie bereits in Silverstone. Alexander Hess verlor an der Spitze noch vor der ersten Kurve Platz eins gegen Buttler-Pal Pilot Kolvenbach, welcher sich damit für die Folgerunden die Führung sicherte. Dahinter hatte Jörn Dicks ebenfalls kein Startgeschick. Wie bereits beim vergangenen Großbritannien GP verlor er auf den ersten Metern seine Position gegen Morgan Freeway (Manziel) und arbeitete sich in den laufenden Runden erst einmal an Platz vier ab.

Im Mittelfeld ging es von Anfang an wild zu. Rückkehrer Max Hayman (Kostec) kollidierte in Runde zwei mit Johannes Michl. Dabei schob der Kostec Pilot den Falcon Boliden so an, dass sich dieser Überschlug und seinen Heckflügel einbüßte. Michl schlich anschließend mit seinem zerstörten Boliden zurück zur Box und auch Hayman verlor seinen vorderen Spoiler. Die Verfolger freute der Zwischenfall. So rutschte GSO-Legende Patrick Newman (Archer) wie in den letzten Grand Prix früh in die Punkteränge. Auch andere Piloten im vorderen Mittelfeld machten Fehler. So rutschte auch Philipp Feckeler (Cliffort) in den S-Kurven von der Strecke und musste das Rennen mit leichtem Schaden fortsetzen.


Die Top-5 Gruppe fuhr derweil während der Anfangsphase in unveränderter Formation. Auf der eher Kurvenlastigen Strecke boten sich an der Spitze durch die Dirty-Air kaum Überholmöglichkeiten. Es mussten Fehler her.

Den ersten machte dann Morgan Freeway (Manziel), als er die letzte Schikane verpasste und Dicks so vorbeischlüpfen konnte. Weitaus schwerwiegender war dann eine kleine Unkonzentriertheit bei Heiko Kolvenbach. In Führung liegend verlor er beim heraus-beschleunigen die Kontrolle und prallte in die nahe Wand. Der gehandicapte Buttler-Pal Fahrer verlor seinen Frontflügel und damit auch die Führung. Er setzte das Rennen anschließend im Mittelfeld fort und machte sich auf die Aufholjagd.


Den Platz an der Sonne übernahm somit Jan Winter (Kostec), welcher zu diesem Zeitpunkt (Runde 11) auch sicherer Meister der Division 2 war. Nur Alexander Hess (Afelian) war noch in machbarer Schlagdistanz zum Führenden, da Jörn Dicks (Afelian) zuviel Zeit hinter Morgan Freeway verloren hatte. Der Druck den Hess anschließend auf Winter aufbaute entfaltete schließlich seine Wirkung. Winter hatte Probleme bei der Boxeneinfahrt und überfuhr so das Tempolimit. Die Folge war der sowohl der Positionsverlust gegen Hess als auch eine verhängte Durchfahrtsstrafe.

Da etwa zeitgleich im Kampf um die Punkte die Piloten Stefan Schubert und Max Hayman kollidierten, verlor der Kostec dieses Mal seinen Heckflügel und flog anschließend wieder von der Strecke. Nach einem Überschlag hing Hayman im Fangzaun und die Rennleitung ordnete eine Safety-Car Phase an. Anschließend nahm das Drama um Jan Winter weiter seinen Lauf. Während der SC-Phase fuhr dieser in die Box um seine Durchfahrtsstrafe abzusitzen. Da sich diese Aktion als regelwidrig herausstellte, orderte die Rennleitung Winter zurück auf Platz 2 mit der Prämisse, nach der Wiederfreigabe des Rennens die Durchfahrtsstrafe nochmals abzusitzen.


Damit flog der Meisterschafts-Führende für kurze Zeit aus den Punkten. Von einem Moment zum anderen führte auf einmal Alexander Hess die Tabelle mit 77 Zählern vor Jörn Dicks (76) und Jan Winter (74) an. Doch der Kostec Pilot sollte sich noch nach vorne arbeiten. Nach der Startfreigabe raste Winter der Konkurrenz hinterher. Vor ihm machte man es ihm allerdings auch teilweise einfach. Bereits beim Restart kollidierten mehrere Fahrzeuge unter anderem mit Jan Berberich (URL) in der ersten Kurve. Winter flog von Rang elf nach vorne und arbeitete sich wichtige Plätze bis an David Jundt heran. Der VM-Pilot hatte es durch eine konstante Leistung bis auf Rang sieben geschafft, musste sich allerdings in der letzten Runde dann doch geschlagen geben. Durch eine After-Race Strafe für Philipp Feckeler (Cliffort) rutschten Winter und Jundt sogar noch eine Position nach vorne.

An der Spitze reagierte Afelian Racing kurz vor Schluss auf die veränderte Situation. Alexander Hess lies Jörn Dicks vorbei, welcher zu diesem Zeitpunkt mit einem Zähler die Führung in der Fahrer-Wertung übernommen hatte. Durch die After-Race Strafe für Feckeler geht Dicks nun in den alles entscheidenden Kopf an Kopf-Showdown mit Jan Winter in den USA. Beide haben jeweils 79 Punkte und damit wird der Bessere in Indianapolis auch letztlich die Meisterschaft holen können. Selbst Hess kann dabei noch ein Wörtchen mitreden. Mit einem Grand Prix weniger hat der Rookie nur fünf Zähler Rückstand auf die beiden Kontrahenten und damit die geringsten Chancen auf den Titel im letzten Rennen.


Doch es gab auch andere Sieger. Alex Woitala feierte im zweiten Rennen sein erstes D2 Podium. In der Schlussphase konnte der erfahrene Buttler-Pal Pilot seinen dritten Platz gegen Teamkollege Heiko Kolvenbach und Morgan Freeway (Manziel) verteidigen. Philipp Feckeler rutschte durch seine Strafe auf Rang Acht zurück vor die beiden Archer Piloten Patrick Newman und Teamkollege Marcel Miller, welcher erstmals in der D2-2021 einen Punkt sammelte.


Autor: Julian Kopp


Hier gehts zur Wiederholung des Japan GP:


Das komplette Rennergebnis des Suzuka GP:


Der Meisterschafts-Stand nach dem Suzuka GP:











bottom of page