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Italien Analyse - FSR vom Jäger zum Gejagten



Die Lage für Kevin Peters könnte nicht ungewohnter sein. In den letzten Jahren selten an der SimRacing Spitze gesehen (Ausnahme Indy500) ist Peters in dieser Saison häufiger in der Situation in den Rückspiegel gucken zu müssen. Das Resultat nach einem auch für ihn kuriosen Belgien Grand Prix ist nach jetzigem Stand der erste Platz in der Fahrer-WM (100 Pkt.) mit sieben Zählern Vorsprung auf den Konkurrenten Denny Weller (MS4All). Damit wird Peters nun zum klaren Gejagten in der Saisonschlussphase. Schützenhilfe verspricht sich der Deutsche dabei vor allem von seinem Teamkollegen Tim Brendel.

Wie weh diese Schützenhilfe dem Fahrer-Ego manchmal tun kann, hat Brendel in Spa schmerzhaft zu spüren bekommen. Nachdem Peters sich durch eigene Unachtsamkeit gedreht hatte und an der Box den Heckflügel neu montieren musste, entstand gleichzeitig eine Safety-Car-Phase. Die Gelegenheit vor allem für die Trockenreifen-Fahrer wieder auf die sicheren Regenreifen zu gehen. Auch Brendel, welcher im bisherigen Rennen den Großteil an der Spitze verbrachte wollte diese Möglichkeit wahrnehmen.

Wäre da nicht der Teamkollege gewesen der die Box blockierte. Dieser kam dem Rat des Abstellens nicht nach. Zu wichtig die noch irgendwie möglichen WM-Zähler. So kam Brendel erst eine Runde später zur Box und verlor somit den wahrscheinlichen Sieg. Die Stimmung im FSR-Funk dürfte an diesem Abend wohl die kälteste in der aktuellen Saison gewesen sein.

Am Ende gab das Ergebnis Peters recht, der es durch weitere Unterbrechungen und Zurückrunden in der SC-Phase doch noch auf den sechsten Rang schaffte.

Glaubt man dem Rennstall hat man die Quelereien aber mittlerweile abgehakt. Ein fader Beigeschmack bei Tim Brendel wird aber wohl bleiben. Dennoch mussten die Piloten schnell wieder den Blick nach vorne richten. Die Chancen für den morgigen Italien Grand Prix könnten dabei idealer kaum sein. Gerade nachdem in den letzten Tagen immer mehr klar wurde, dass es wohl zu einem Back-to-Back Regenrennen kommen wird. Das sorgte für Optimismus denn im Trockenen waren die FSR keinesfalls zufrieden mit ihrer Pace. Ein chancenloses Rennen gegen MS4All und ein Fight mit den Cesarios, Newmans und VMs drohte Realität zu werden. Nun stehen die Chancen besser, in Monza endlich wieder auf einen Sieg zu hoffen.

Trotzdem konnte Kevin Peters in den bisherigen Regenrennen kaum überzeugen. Spa war zuletzt das beste Beispiel. Dort wirkte der WM-Führende wie gelähmt und zu hektisch. Neben eigenen Fehlern schoss er unter anderem Luca Zorn ab. Da wirkte Brendel beim Belgien GP deutlich souveräner. Sollte sich die Siegchance für Brendel in Monza wieder ergeben, darf man gespannt sein ob er abermals einen Rennsieg für das größere WM-Wohl des Kevin Peters opfert.

Hier seht ihr die aktuellen Trainingszeiten des Italien GP:

https://www.race-view.com/server?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202020


Autor: Julian Kopp

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