
Die jüngere Vergangenheit gleicht einer Leidenszeit innerhalb des Motorsport4All Teams. In den letzten zwei Rennen holte das Team magere fünf Punkte. Zu wenig um mit den guten Positionen der Full Send Racing Fahrer konkurrieren zu können. Schlimmer machte es nur der Doppelsieg von Newman Racing in Belgien. Die Folge ist ein Abrutschen in der Team-WM auf den dritten Rang und damit eine deutlich schlechtere Ausgangssituation für den Saisonendspurt.
Doch nicht nur in der Team-WM hatten die Patzer Folgen. Innerhalb der Fahrer-Meisterschaft verlor Denny Weller Rang eins, folgt Kevin Peters nun mit sieben Zählern Rückstand. Eine Situation in der man auf Fehleranalyse angewiesen ist. In Belgien verkalkulierte man sich vor allem in der Strategie. Beide Wellers starteten auf Trockenreifen und gerieten unter anderem deswegen in eine Startkollision. Unglücklich für Denny Weller, dass er nicht nur gedreht wurde, sondern auch mit Dominik Cybok (Speedster) kollidierte. Cybok war dabei zu übermütig auf die Strecke zurückgekehrt, nachdem er die Kontrolle über den Wagen verloren hatte. Zu allem Überfluss für Denny Weller kamen in der Folge noch die aus Ungarn Bekannten Lenkradprobleme hinzu. Da der technische Fehler nicht behoben werden konnte war ein Weiterfahren zu riskant. Das aus und der 0er für die Fahrer-WM waren besiegelt. Auch für Rene Weller lief es nicht besser, der in der Folge den Wagen bei den schwierigen Wetterbedingungen in die Wand setzte und damit ebenfalls einen Ausfall verzeichnete.
Damit wird das Team nun endgültig vom Gejagten zum Jäger. Dass diese Jagd dann ausgerechnet in Monza ihren Anfang nimmt, kommt MS4All dabei aber entgegen. Bereits über die gesamte Saison überzeugte der Wagen als oft schnellster Bolide im Feld. Gerade für den Topspeed ist der MS4All berüchtigt. Da es in Monza genau darauf ankommt fährt man als klarer Favorit nach Italien.
Die mentale Ausgangssituation könnte dabei kaum schlechter sein. Nach einer bisher starken Saison scheint Denny Weller die WM noch zu entgleiten. Gelingt in Monza kein Big Point scheint der Titel in weite Ferne zu rücken. Denn auf Strecken wie Silverstone oder Suzuka ist der MS4All nicht unbedingt als stärkstes Auto einzuschätzen.
Hinzu könnte nun der Wetter-Faktor kommen. Ein Regenrennen gilt als sehr wahrscheinlich. In den bisherigen nassen GPs tat sich MS4All dabei schwer. Nun also auch die Möglichkeit für das Team das Gegenteil zu beweisen.
Die bisherigen Trainingszeiten zum Italien GP findest du hier:
https://www.race-view.com/results?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202020
Autor: Julian Kopp