
Oftmals sind es die großen, offensichtlichen Wunder, die wir bemerken und wertschätzen. Was aber wenn es sie getreu dem 70er Song Wunder immer wieder gibt?
Luca Zorn fabriziert Sie – und weil man es insgeheim erwartet, wird selten darüber gesprochen. Der Schweizer fährt nach einem schrecklichen Start in die Saison eine zweite Saisonhälfte die aufhorchen lässt. Sein Dienstgerät zählt nun schon seit einigen Rennen zu den langsamsten im Feld und während jeder aufhorcht, wenn Patrick Newman Punkte holt, entfährt so manchem nur ein erstauntes „OH“ wenn „Herr Lochig“ auf seinem spanischen Bullen auf das Podium oder in fette Punkteresultate reitet. Um zu verdeutlichen wie gut die zornige Saison aktuell ist: Luca Zorn liegt in der Gesamtwertung vor Rene Weller, welcher im besten Auto des Feldes saß.
Vieles erinnert GSO - Kenner an Seine 2016er Saison. Solide Pace, kaum Fehler, taktisch auf der Höhe und höchst wahrscheinlich damals Weltmeister, wenn der Berg und damit das Saisonaus nicht gerufen hätte. Die Equipo zurück in die Königsklasse zu bringen, war ihm eine Herzensangelegenheit, sie nächstes Jahr mit Jannik Maleika in höhere Gefilde zu führen scheint immer wahrscheinlicher. Wenn nächstes Jahr ein Werks-Aggregat verbaut ist und das Team an die gute Frühform des Chassis anknüpfen kann, werden wir uns wieder wundern, aber nur ein bisschen.
Wenn der Schweizer auch 2021 so fährt könnte es ein neues 2016 geben. In einem so engen Kampf um die Meisterschaft wie in diesem Jahr, könnte der Schweizer fehlerfrei, gelassen und motiviert zur Gefahr werden. Die „´16 vibes“ sind jedenfalls da und die nächste Saison in Aussicht. Anno 2016 hätte zunächst niemand gedacht, dass Luca Zorn um die WM fahren könnte und bestimmt war es auch keine Absicht.
Autor: Michael Kosbau