
Nach dem Großbritannien Grand Prix durfte sich Kevin Peters von der Konkurrenz viel Kritik anhören. Mit so einer Linie wäre für ihn keine Meisterschaft zu gewinnen kritisierte beispielsweise das Newman Team. Dennoch schlummert hinter der Wattevorstellung des Kevin Peters ein gerissener Plan, welcher bereits in Malaysia aufgehen könnte.
Safetys-First
Für das Full Send Team war es auf dem Papier ein gelungener Auftritt in Großbritannien. Gerade Tim Brendel zeigte abermals eine starke Vorstellung und konnte sich trotz zwischenzeitlicher Fehler und Rückschläge durch eine geniale Reifenstrategie am Ende auf den zweiten Platz schieben. Damit bewies Brendel abermals sein fahrerisches Potenzial, auch wenn gegen den Sieger Jannis Wollborn an diesem Tag kein Kraut gewachsen war. Enttäuschender war hingegen die Vorstellung des Teamkollegen Kevin Peters. Wie angekündigt setzte der WM-Führende seinen Safetys-First Kurs bei den nassen Bedingungen fort. Das Resultat war ein am Ende ungefährdeter fünfter Platz mit dem sich der FSR-Fahrer selbst aber trotz der Kritik von außen sehr zufrieden zeigte. In Silverstone hatte Peters schließlich eine langfristige Strategie im Blick.
Der Ritt durch den Glutofen
Der zweite Teil des peterischen Plans scheint dabei aufzugehen. Im Regen wollte der Meisterschaftsanwärter nichts riskieren und so sichere Punkte ins Ziel bringen. Dabei spekulierte er vor allem auf ein trockenes Rennen in Malaysia. Dieser riskante Plan scheint tatsächlich aufzugehen. In Sepang steht den Piloten eine hitzige Höllenschlacht ins Haus, welche den FSR-Piloten zu gute kommen dürfte. Bereits in den letzten Rennen hatte sich in den Trainings angedeutet, dass der Rennstall unter normalen Bedingungen über das beste Auto verfügt. Ein Vorteil den Peters nun ausspielen will. Gelingt ihm ein Sieg in Malaysia dürfte die Fahrer-WM so gut wie entschieden sein. Dabei hofft Peters zudem auf die fleißige Mithilfe des Teamkollegen. Tim Brendel zeigte sich bisher als loyaler Partner und stellte die eigenen Ansprüche im Laufe der Saison immer wieder hinter die WM-Interessen des Teamkollegen.
Ein Umstand der ihm selbst gegebenenfalls die Chance auf den Titel genommen haben dürfte.
Leicht wird der Ritt durch den Glutofen allerings nicht. Newman Racing zeigte sich in den Trainings stark und nicht weit weg von den FSR. Jannis Wollborn könnte also auch durchaus in der Lage sein einen Angriff zu starten und wer weiß in dieser verrückten Saison schon was ein solches Rennen parat halten kann? Doch Full Send dürfte noch einen weiteren Ansporn haben. Der Sieg in der diesjährigen Team-WM kann heute Abend rechnerisch klar gemacht werden, ein Titel der wohl nur eine Frage der Zeit ist.
Die aktuellen Trainingszeiten zum Malaysia GP findet ihr hier:
https://www.race-view.com/server?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202020
Autor: Julian Kopp