
Mit dem Hockenheim Grand Prix am vergangenen Sonntag ging auch die Saison 2020 in der VTCC zu Ende. Der Gesamtsieger stand mit Marc Schlüter bereits vor dem Rennen fest. Der Deutsche gönnte sich darauf hin beim Heim Grand Prix eine wohlverdiente Auszeit. Als Favoriten gingen innerhalb des 10-köpfigen Fahrerfeldes indes Kevin Peters (Full Send Racing) und Cooper McAllister (Kostec) in die anstehenden Rennen.
Vor dem ersten Sprint qualifizierte sich McAllister auch direkt vor Peters auf der Pole-Position. Auf Rang drei liegend folgte Kostec Teamkollege Max Hayman. Diese Reihenfolge behielt sich auch beim gesitteten Start bei. Während McAllister an der Spitze weg zog konnte Hayman vorerst an Kevin Peters dranbleiben. In der Folge setzte sich der FSR-Fahrer aber deutlich ab. Weiter hinten räumte Wladislav Russinov (Russia GP) den Archer-Piloten Luca Zorn vor der Mercedes Arena ab. Der Schweizer kam glücklicherweise glimpflich davon, während Russinov in die Wand einschlug und seine Motorhaube verlor. In Runde zwei ergab sich dann eine ähnliche Situation zwischen Debütant Martin Uhlemann (Russia GP) und Patrick Newman (Archer). In Kurve eins gingen beide nebeneinander und Uhlemann verlor durch die Berührung die Kontrolle über das Fahrzeug konnte aber weiterfahren. Während an der Spitze alles in geordneten Bahnen verlief zogen sich dahinter die Plätze vier und fünf mit der Zeit immer mehr zusammen. Luca Zorn biss sich hinter Travis Carter (Full Send Racing) aber die Zähne aus. Trotz optischer Überlegenheit gelang ihm kein Manöver gegen den Deutschen. In der zweiten Rennhälfte holten beide dann immer mehr auf Max Hayman auf der augenscheinlich große Probleme mit seinen Reifen hatte. Beide schafften es schließlich auch kurz vor Schluss den Kostec Piloten zu überholen. Am Ende ließ Kevin Peters sogar noch Travis Carter vorbei, welcher sich so den zweiten Rang und sein bestes Saisonergebnis sicherte. Weiter hinten sicherte sich Martin Uhlemann Rang sechs vor Simon Core (Clipper).
Im zweiten Rennen ergänzte Julian Kopp im dritten FSR das Fahrerfeld und musste deshalb von hinten starten. Die Top-8 aus dem ersten Rennen wurden indessen umgekehrt und so ging Patrick Newman im Archer als Polesetter in das Rennen gefolgt von Simon Core und Martin Uhlemann. Am Start verlief alles dieses Mal weniger glimpflich. Durch eine Kettenreaktion fuhr Luca Zorn nach Kurve eins in den Clipper von Simon Core. Der Schweizer verlor seine Motorhaube und musste direkt seinen ersten Stopp einlegen. Core fuhr erst weiter, stellte dann aber später seinen Wagen ab. Weiter vorne hatte sich Max Hayman am Start früh in eine gute Position gebracht und überholte innerhalb der ersten Runde auch den führenden Patrick Newman. Hinter Hayman reihten sich erstmal Travis Carter, Cooper McAllister und Kevin Peters ein. Lange dauerte es nicht ehe McAllister angriff. In der Haarnadel kam es jedoch zur Berührung mit Carter welcher den Kostec Piloten auf der Innenbahn umdrehte. Peters war der lachende Dritte während die beiden Leidensgenossen erstmal an Boden verloren. Carter verlor dabei trotzdem seinen Platz gegen McAllister. Vorne fuhr Peters dann immer näher an Hayman heran und nach einigen Runden des Abtastens gelang dem FSR-Piloten das erfolgreiche Manöver. Auch McAllister schnappte den Teamkollegen Hayman wenig später.
In die Phase der Boxenstopps kam dann ein weiterer Zwischenfall zwischen Wladislav Russinov und Patrick Newman. Nachdem Russinov bereits zu Beginn des Rennens eine Kollision mit dem Archer provoziert hatte kam es nun zur Konteraktion. Eingang des letzten Sektors griff Newman auf der Innenbahn an und es kam zur Kollision. Russinov flog ab und endete in der Wand. Sein Rennen war daraufhin beendet. Das Duell an der Spitze zwischen McAllister und Peters wurde am Ende durch den Boxenstopp entschieden. McAllister entschied sich für den Undercut und sicherte sich so in der Folge die Führung. Peters gelang kein Angriff mehr und verlor in der Folge auch den Platz gegen Hayman. Später zeigte der FSR Fahrer sein Wohlwollen gegenüber den Teamkollegen. Mit angeblichen Benzinproblemen rollte Peters in der letzten Runde aus und gab so seine Plätze an Martin Uhlemann sowie seine Teamkollegen Carter und Kopp ab. So gelang Kostec am Ende der Doppelsieg mit McAllister und Hayman vor dem Überraschungsdritten Martin Uhlemann der ein starkes VTCC Debüt gab. Auch Travis Carter und Julian Kopp konnten mit Platz vier und fünf überzeugen.
Damit schließt die VTCC die Saison 2020 ab. Bereits im Vorfeld war klar gemacht worden, dass die VTCC auch 2021 wieder stattfinden wird. Dabei soll die Serie einer grundlegenden Erneuerung unterzogen werden. Weitere Details werden dann spätestens im Winter bekanntgegeben werden.
Hier seht ihr die endgültige Fahrer-WM:

Hier seht ihr die endgültige Team-WM:

Hier seht ihr das 1. Rennen:
Hier seht ihr das 2. Rennen:
Autor: Julian Kopp