Die VFC vollführt weiter ihre Reise durch Amerika. Nach der Station in den Vereinigten Staaten geht es nun zum Großen Preis von Mexiko. Dem Finale der letzten Saison und eigentlich auch diese Jahr ursprünglich als Finale geplant. Wir blicken auf die Chancen der kleinen Teams beim vorletzten Auftritt 2022.
Manziel GP

Ausgangssituation: Alles beim Alten im Hause Manziel. Das Team hat weiterhin die rote Laterne inne, holte vor nun sechs Rennen in Folge keine Zähler. Beim zurückliegenden Rennen in den USA konnte man keine Akzente setzen. Sebastian Steinhauer fiel sogar aus und gefährdete beinahe das ersehnte letzte Update. Zumindest die Personalplanungen von Travis Carter sind für 2022 bereits abgeschlossen. Für ihn wird es nun auch eine Abschiedstournee werden. Ein Punkt in den letzten zwei Grand Prix wäre wohl ein großes Ziel für die Sympathieträger.
Trainingsvorbereitung: Natürlich sah man wie gewohnt beide Piloten zum Trainieren auf dem Kurs. Zumindest die Zeiten von Sebastian Steinhauer machen dabei Hoffnung. Platz 12 suggeriert einen Anschluss ans Mittelfeld. Travis Carter hingegen hinkt zeitlich noch hinterher auch wenn ein Spritunterschied nicht ausgeschlossen werden kann. Das Team geht somit zumindest grundlegend vorbereitet in den Grand Prix.
Updates: Es ist ein wahrer Feiertag für Manziel. Das Team bekommt im vorletzten Rennen doch noch einmal ein Doppelupdate im Abtrieb und Aero Bereich. Ein klarer Pluspunkt in Sachen Material.
Motor: Auch hier reist man mit guten Vorraussetzungen nach Mexiko. Mit dem dritten Aggregat haben beide Piloten ihren frischesten Motor eingebaut. Nur 3 Rennen wurden die Antriebe jeweils bisher verwendet.
Fahrervoraussetzungen: Grundlegend steht hier das Größte Fragezeichen. Sebastian Steinhauer könnte an einem fehlerfreien Tag mit dem gepimpten Material Punktechancen haben. Es wird auch von der Konkurrenz abhängen. Der ein oder andere Stammfahrer wird aber wohl in Mexiko fehlen und so wittert auch Steinhauer seine Chance das erste Mal seit 12 Rennen wieder Zähler mitzunehmen. Kein anderer Stammfahrer wartet derzeit länger auf Punkte. Derzeit ist Steinhauer 22. in der Fahrer-WM. Travis Carter (P26) selbst wird ohne großen Druck in sein vorletztes VFC Rennen gehen und wer weiß. Bei den richtigen Umständen sogar den hilfreichen Ehrgeiz entwickeln.
Platzierungstipp: Sebastian Steinhauer kann in diesem Rennen ein Punktekandidat sein. An einem schlechten steht man am Ende wieder mit leeren Händen da. Für Travis Carter heißt es Spaß haben...soweit das mit einem Manziel geht.
Scuderia CM Motorsport

Ausgangssituation: Bei SCMM ist gefühlt seit einigen Wochen der Ofen aus. Hatte man während der bisherigen Saison immer wieder Rennen, in denen die Italiener ihr Potenzial erkennen ließen, ging zuletzt nicht mehr viel. Zuletzt blieb man in Indianapolis das fünfte Mal in Folge punktlos. Gleichzeitig verlor man den Anschluss an die 3er Gruppe um Razor GP, Beta Guilia und R-cademy. In Mexiko nun gibt es eine ganz besondere Aktion: DIe beiden Stammfahrer Gino Gaggiano und Alexander Rütt machen für ein Rennen Platz. Als Ersatzfahrer dürfen mit Jörn Dicks und Alexander Hess,die Piloten des Kooperations-partners Afelian Racing an den Start.
Trainingsvorbereitung: Hier lief im Vorfeld nicht alles günstig. Gerade Jörn Dicks konnte gesundheitsbedingt erst am Freitag ins Training einsteigen. Alexander Hess drehte zuvor schon ein paar Runden. Mangelnde Vorbereitung kann man den zukünftigen VM Piloten zumindest nicht vorwerfen. Ein ähnliches Bild sah man in der bisherigen D2 Saison. In den Hotlaps sind zwar beide Piloten mit P9 und P11 derzeit gut positioniert, dürften aber noch Plätze einbüßen.
Updates: Ohne Update geht SCMM in dieses vorletzte Rennen.
Motor: Beide Piloten gehen mit dem dritten Aggregat an den Start. Damit entschied sich Teamchef Gaggiano gegen das frischere Aggerat Nr. 1. Spart sich dieses wohl für das Finale in Japan.
Fahrervoraussetzungen: Die Chancen der beiden Piloten sind schwierig einzuschätzen. Die materiellen Vorraussetzungen für die Rookies ohnehin fordernd. Jörn Dicks geht mit dem D2-Titel im Rücken in seinen zweiten VFC-Einsatz. Er wird es besser machen wollen als bei seinem Debüt in Silverstone. Auch Alexander Hess befindet sich in guter Form und dürfte noch einmal den Angriff auf die Punkte starten. Bisher blieb er in seinen VFC-Einsätzen punktlos.
Platzierungstipp: Beide Piloten dürften sich im hinteren Mittelfeld wiederfinden. Ob es für einen Sprung auf die hinteren Punkteplätze reicht entscheidet die eigene Fehleranfälligkeit und die Art des Rennverlaufes.
R-cademy

Ausgangssituation: Die WM-Situation hat sich für R-cademy zuletzt sehr verbessert. Der Hauptgrund dafür war Alexander Kraft, welcher ein Formhoch erlebte sowie neuen eigenen Trainingsfleiß entdeckte. Das Ergebnis? 3x ein Top-10 Platz in den letzten vier Rennen. Ein klares Ausrufezeichen. in der Team-WM überholte man so nun Beta Guilia und findet sich noch drei Zähler hinter Hauptteam Razor GP wieder. Doch ausgerechnet in Mexiko gibt es nun den großen Rückschlag. Alexander Kraft verpasst abermals ein Rennen und da Teamchef Paisler das Limit von sechs Ersatzeinsätzen für den Rennstall dieses Jahr schon ausgereizt hat, wird sein zweiter Stammfahrer Lorenzo de Ciutiis alleine in den Grand Prix gehen. Abseits der Strecke ist auch die Zukunft des Teams weiter offen. Gerüchten zu Folge soll Paisler in Gespräch mit Investoren sein. Auch eine Fahrerpaarung für 2022 gibt es offiziell noch nicht.
Trainingsvorbereitung: Null, nada, niente. Kein R-cademy bisher zum Training auf dem Kurs in Mexiko. Lorenzo de Ciutiis wird wohl erst kurzfristig zum trainieren kommen. Daher sind die Daten kaum verwertbar.
Updates: R-cademy geht zwar ohne neues Update nach Mexiko, kommt aber noch mit dem Schwung des Updates vom letzten Rennen.
Motor: Lorenzo de Ciutiis bekam für seinen Auftritt den frischesten Motor mit dem dritten Aggregat verpasst. Dieses war bisher in drei Rennen im Einsatz.
Fahrervoraussetzungen: Lorenzo de Ciutiis holte erst einmal in der laufenden VFC-Saison Punkte. Sieben mal stand bei ihm zuletzt die Null. Glaubt man den Informationen aus dem Razor Umfeld, wird es wohl der vorletzte Auftritt des Italieners in der Königsklasse sein. Zudem fehlte er bei drei von fünf Rennen. Eine gute Form sieht anders aus.
Platzierungstipp: Alles spricht für einen wahrscheinlichen Nuller des Teams in Mexiko. De Ciutiis wird man wohl außerhalb der Top-15 wiederfinden. Doch der Italiener ist immer auch in der Lage zu überraschen.
Beta Giulia

Ausgangssituation: In den USA nun ist das passiert, was man beim italienischen Rennstall Beta Guilia gerne vermeiden wollte. Man verlor den neunten Platz in der Team-WM gegen R-cademy. Auf Grund deren Ausfall von Alexander Kraft hat man nun die große Chance in Mexiko zurückzuschlagen. Sogar Razor auf Rang acht ist für das Team um Johannes Greulich noch möglich. In den letzten drei Rennen waren Erfolgserlebnisse jedoch rar, in den USA ging bei den Italienern überhaupt nichts.
Trainingsvorbereitung: Wie gewohnt sah man Daniel Bentenrieder im Vorfeld auf dem Kurs in Mexiko seine Runden drehen. Zur Belohnung gibt es momentan Platz 10 in der Hotlapliste, welcher aber auch noch nicht fix sein dürfte. Statt Teamchef Greulich jedoch auf dem Kurs zu sehen sah man Jan Winter im Beta Guilia seine Runden drehen. Seine Zeiten waren aber noch deutlich langsamer.
Updates: Beta Guilia geht mit einem Aero Update in den Grand Prix und setzt damit noch mehr auf Topspeed.
Motor: Hier setzt man auf den frischen dritten Motor, welcher bisher nur in Italien und Kanada eingesetzt wurde. Beim Antrieb geht man also mit ordentlich PS in den Grand Prix.
Fahrervoraussetzungen: Daniel Bentenrieder wird standardmäßig ein Kandidat für die hinteren Punkteränge sein. Letztlich muss die Umsetzung stimmen. In den USA erwischte der Bayer einen grauenhaften Abend. Das wird er korrigieren wollen. Entsprechend gute Leistungen zeigte er vereinzelt bereits im Laufe der Saison. In Kombination mit Ersatzfahrer Jan Winter verfügt Beta Guilia über eine gute Fahrerpaarung, denn auch Winter sollte in der Lage sein Einfluss auf Punkteplätze zu nehmen, sollte er für Greulich fahren.
Platzierungstipp: Das Auto ist für den Grand Prix optimal ausgestattet. Genau wie wohl die Fahrerpaarung. Zwischen Platz 10 und Platz 18 ist wohl vieles möglich.
Autor: Julian Kopp
Hier geht es zu den aktuellen Trainingszeiten: https://www.race-view.com/server?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202021