Die VFC vollführt weiter ihre Reise durch Amerika. Nach der Station in den Vereinigten Staaten geht es nun zum Großen Preis von Mexiko. Dem Finale der letzten Saison und eigentlich auch diese Jahr ursprünglich als Finale geplant. Wir blicken auf die Chancen der Mittelfeldteams beim vorletzten Auftritt 2022.
Razor GP:

Ausgangssituation: Nicht alles lief für Razor GP beim Rennen in den USA nach Plan. Das Bastian Paisler am Ende einen Trostpunkt mitnahm bleibt aber im Hinblick auf die Team-WM wichtig. Denn der lange besetzte achte Platz ist nur mäßig gesichert. R-cademy und Beta Guilia stehen in Lauerstellung. Dass Paislers Teamkollege Tim Brendel am Ende wieder leer ausging lag indessen auch an verschiedenen Zwischenfällen. In Mexiko wird es für das Team also auch wieder um konstante Punkte gehen.
Trainingsvorbereitung: Bastian Paisler sah man zur regen Vorbereitung auf das Rennen in Indianapolis schon einige Runden drehen. In der Hotlapliste findet man ihn derzeit auf dem vierzehnten Platz. Ein Bereich den er im Rennen sicher lieber verlassen würde. Der Teamchef zumindest scheint vorbereitet. Teamkollege Tim Brendel hingegen sah man bisher noch nicht auf dem Kurs. Er wird sich wohl wie bereits immer wieder in dieser Saison gesehen kurzfristiger vorbereiten.
Updates: Das bisher intensiv entwickelte Auto des Razor Teams muss in Mexiko ausnahmsweise ohne Update auskommen.
Motor: Paisler setzt am Sonntag für beide Piloten auf Motor 2, welcher bereits bei den Fahrern je fünf Rennen auf dem Buckel hat. Dennoch ist es das frischeste des Teams.
Fahrervoraussetzungen: Die Hoffnungen des Teams werden vor allem wieder beim Teamchef liegen. Paisler sorgte immer im Wechsel für den ein oder anderen Punkt. Ein echtes Topergebnis war bisher auch wegen der Wagennachteile nicht drin. Punkte wird Paisler aber wohl einplanen. Ob Tim Brendel mit guten Vorraussetzungen in das Rennen geht darf bezweifelt werden. Fehlende Vorbereitung und die stagnierende Form sind Dinge die er für Zählbares überwinden werden muss.
Platzierungstipp: Bastian Paisler wird wohl wieder einer der Kandidaten für die hinteren Punkteränge sein. Tim Brendel hingegen dürfte es schwerer haben, ein Top-15 Platz sollte aber umsetzbar sein.
Equipo Saldo

Ausgangssituation: Die Situation bei Equipo Saldo gestaltet sich schwierig. Die Planungen für 2022 sind immer noch nicht offiziell. Gerüchte grassieren im Fahrerlager. Dementsprechend hoch liegt der Druck momentan beim Teamchef Luca Zorn. Der Schweizer hat ein schwaches Jahr hinter sich, konnte die eigene Rennquote nicht hochhalten. Auch in den USA lief wieder alles gegen den langjährigen VFC-Piloten. Nach einem Boxenstopp mit ungünstigem Timing und einem Unfall mit Sebastian Steinhauer war das Rennen früh gelaufen. Zumindest Teamkollege Jannik Maleika fuhr wieder zuverlässig in die Zähler. In der Team-WM befindet sich der Rennstall im Niemandsland, fährt nun noch die letzten beiden Rennen herunter. Am Ende stellt sich in diesen Tagen vor allem die Zukunftsfrage.
Trainingsvorbereitung: Jannik Maleika drehte bereits in den letzten Tagen ein paar Runden auf dem Kurs. Konnte aber in der Zeitentabelle noch nicht groß auffallen. Er wird sich wohl wie bisher üblich noch bis zum Rennen steigern. Luca Zorn hingegen trainierte bisher noch nicht.
Updates: Das spanische Team reist ohne Updates nach Mexiko.
Motor: Beide Piloten setzen auf ihr zweites Motoren-Aggregat. Es ist gleichzeitig das frischeste und soll den Saldo auf dem Kurs konkurrenzfähig halten.
Fahrervoraussetzungen: Jannik Maleika spult in dieser Saison konsequent seinen Stiefel ab. Während der Teamkollege nur ab und an für zählbares sorgte, positionierte sich Maleika regelmäßig in den Punkten. Derzeit auf P11 der Fahrer-Wertung liegend, ist sogar noch ein Sprung bis auf Rang acht nach vorne möglich. Das könnte ein Ansporn für das vorletzte Rennen sein. Ob der Teamchef Zorn am Sonntag überhaupt antreten wird ist hingegen fraglich. Man wird sich überraschen lassen.
Platzierungstipp: Jannik Maleika wird wohl wie üblich ein klarer Punktekandidat sein und ist immer zu noch größeren Überraschungen fähig. Gerade da der Saldo ein gutes Gesamtpaket stellt. Der Rennstall dürfte also weiter Punkte sammeln.
Clipper Motorsport

Ausgangssituation: Es ist eine faszinierende Situation beim Clipper Team. Pascal Pohlenz fährt aktuell regelmäßige um die Grand Prix Siege und dennoch steht man als Team weiterhin in der dritten Reihe. Zwar zeigte auch zuletzt Leif Nordic als zweiter Fahrer einen positiven Aufwärtstrend, in den USA blieb er aber wieder außerhalb der Zähler. Dabei könnte Clipper den sechsten Platz sogar noch nach oben verlassen, denn Russia GP und die Scuderia Cesario bleiben für die letzten zwei Rennen in Schlagdistanz.
Trainingsvorbereitung: Natürlich gab es auch wieder bei Pascal Pohlenz eine intensive Vorbereitung auf diesen Grand Prix. Man merkt weiterhin wie gut der langjährige Pilot mit dem Clipper zurechtkommt. Glaubt man der Hotlapliste könnte Sonntag Pole Nummer sieben in dieser Saison folgen. Bisher war nur Marc Schlüter in den Trainings schneller. Leif Nordic hingegen sah man bisher noch nicht auf dem Kurs.
Updates: Clipper reist mit einem weiteren Update nach Mexiko und dürfte so das Kräfteverhältnis zur Konkurrenz noch einmal positiv für sich beeinflusst haben.
Motor: Clipper hat mit dem dritten Motor den gleichzeitig noch besten in die Autos verbaut. In Sachen Antrieb dürfte dem Rennstall daher kaum einer in Mexiko etwas vormachen.
Fahrervoraussetzungen: Pascal Pohlenz wird versuchen sein Formhoch auch im vorletzten Rennen zu bestätigen. Ein vierter Saisonsieg scheint zumindest möglich. Zudem fehlen bei der Konkurrenz teilweise Piloten. Bei Leif Nordic stehen die Chancen, sollte er doch noch kurzfristig mitfahren auf Grund der geringen Vorbereitung hingegen schlecht.
Platzierungstipp: Pohlenz ist wohl wieder klarer Podestkandidat. Ob es für einen Sieg reicht bleibt aber abzuwarten. Im Rennen könnte sich der Clipper wieder schwer tun.
Scuderia Cesario

Ausgangssituation: Für die Italiener ist die Saison quasi gelaufen. Teamchef Cattivo hatte die Fahrer-WM bereits vor Wochen abgeschrieben, in der Team-WM wurde man immer weiter zurückgereicht. In den USA sprang für Lukas Schmidt zumindest ein vierter Platz heraus. Nun reist Teamchef Gonzalez Cattivo zu seinem Heimrennen und damit noch einmal zu einer speziellen Station im 21er Kalender. Umso bitterer das Topfahrer Lukas Schmidt zum zweiten Mal in der laufenden Saison fehlen wird. Die Chance ergreift nun jemand, den man gegebenenfalls auch nächstes Jahr in der VFC als Stammfahrer sehen wird. Heiko Kolvenbach absolviert seinen vierten VFC-Aufritt und hofft ein paar Zähler für den Rennstall holen zu können.
Trainingsvorbereitung: Beide Piloten bereiteten sich auf den Kurs entsprechend vor. Heiko Kolvenbach zeigte sich zufrieden mit dem Wagen, kritisierte aber die dieses Jahr so umstrittene Bremse. Auf der Zeitentabelle zumindest findet er sich momentan auf einem guten siebten Rang wieder. Teamkollege Larry Fischer tat sich bisher noch schwerer, fuhr aber auch wohl mit anderen Spritmengen. Er ist momentan als dreizehnter gelistet.
Updates: Auch wenn es sich der Teamchef zu seinem Heimspiel wohl gewünscht hätte, der Cesario bleibt in Mexiko unverändert.
Motor: Hier setzen beide Fahrer auf ihr drittes Aggregat, dieses ist bei Kolvenbach jedoch deutlich frischer als bei Larry Fischer. Der Ersatzpilot geht also mit einem materiellen Vorteil in den Grand Prix.
Fahrervoraussetzungen: Heiko Kolvenbach dürfte sich auf seinen Einsatz freuen. Bisher verliefen die drei VFC-Aufritte glück- und punktlos. Das will der Deutsche nun ändern. Da die D2 Saison bereits vorbei ist hatte Kolvenbach zudem die Möglichkeit sich auf den Sonntag zu fokussieren. Ein motivierter und schneller Kolvenbach könnte für manchen Gegner zum gespenst werden. Bei Larry Fischer hingegen scheint der Ofen aus zu sein. Seit seinem Comeback zeigt die Formkurve immer weiter nach unten. Sein VFC-Aus nach der Saison steht fest.
Platzierungstipp: Heiko Kolvenbach wird wohl ein klarer Top-8 Kandidat am morgigen Abend werden. Für Larry Fischer wird es darum gehen auf der Abschiedstour noch eienmal Zähler mitzunehmen.
Autor: Julian Kopp
Hier geht es zu den aktuellen Trainingszeiten: https://www.race-view.com/server?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202021