Newman Racing Team

Der Südafrika Grand Prix war für das Newman Racing Team einer, welcher einen faden Beigeschmack hinterließ. Die Qualifikation war eine schwierige, in der Sven Schubert mit all seiner Erfahrung und Geschwindigkeit in Q2 und auf Platz 9 fuhr, während David Jundt Schwierigkeiten hatte und den Newman auf P15 setzte. Im Rennen selbst lief dann vieles besser als man annehmen dürfte, schließlich hatte Schubert den Newman schon öfters als langsames Auto bezeichnet, mit dem kaum etwas zu gewinnen ist. Doch gegen Ende des Grand Prixs fand sich Schubert nach vielen FCY und einem Safety Car plötzlich auf Platz 3 wieder und kämpfte aufopferungsvoll bis schließlich rFactor 2 mal wieder rFactor 2 war und sich Schuberts rechter Hinterreifen nach einigen Rangeleien mit Cooper McAllister plötzlich löste. David Jundt fuhr währenddessen nach starken Überhalmanövern auf Platz 8 und brachte Newman einige Punkte ein. Daher der fade Beigeschmack, gute Punkteausbeute aber ein verlorenes Podium.
In Australien dürfte vieles besser werden. Jundt und Schubert gehen, für ihre Verhältnisse, gut vorbereitet in den Grand Prix, dazu ist man nicht so stark von der Spitze weg. Gerade die Zeiten von Schubert im Renntrimm macht Hoffnung auf etwas Zählbares im zweistelligen Bereich. Der Vizeweltmeister von 2021 fühlt sich auf Bathurst sehr Zuhause und kann die Zeiten der Spitze möglicherweise gut mitgehen. David Jundt ist hingegen weiterhin noch ein unbeschriebenes Blatt vor dem Rennen. Sein zweites VFC-Rennen 2022 dürfte weiter Aufschluss geben, was für ein Typ Fahrer der Schweizer ist und wie er gegenüber seinem Teamkollegen mithalten kann. Wenn beide Piloten die Schnelligkeit, die gerade Sven Schubert im Renntrimm und Testrennen gezeigt hatte, und Konstanz im wohl schwierigsten Rennen 2022 umsetzen können, werden Punkte oder vielleicht sogar ein Podium herausspringen.
Razor GP

Die Jungs von Razor GP machten in Kyalami da weiter, wo sie in Suzuka 2021 aufgehört hatten. Mit Konstanz und guter Strategie in die Punkte fahren, gerne auch etwas außerhalb des "TV-Bildes". Das Auto von Paisler und Brendel zeigte sich im Rennen konkurrenzfähig um die Punkte, obwohl man dieses eigentlich zum hinteren Feld gezählt hatte. Zumindest sah das auch noch in der Qualifikation zum Rennen so aus, als Brendel und Paisler es nur auf P17 und P19 schafften. Aber diese schlechte Ausgangslage machten die beiden dann im Rennen wett. Zwar hatte Paisler eine furchtbare Anfangsphase mit langer Reperatur an der Box, aber durch das Safety Car und eine gute Taktik im letzten Teil des Rennens gelangten Brendle und Paisler schließlich im die Punkte, auf Platz 9 und 11.
Mit diesem positivem Gefühl kommt man nun nach Bathurst in Australien, einer Strecke, welche den Fahrstilen und der Philosophie beider Fahrer entgegen kommen dürfte. Wer in Bathurst Konstanz besitzt und sich auch aus den Unfällen heraus hält, der wird gut aufgestellt sein. Die Zeiten beider Fahrer sind zwar nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz, um die man sich kümmern sollte, aber solange man sich bei Razor aus Zwischenfällen raus hält und die Strategie wieder gut umsetzt, so könnte etwas punktereiches herausspringen.
Manziel GP

Ein Manziel-Fahrer auf dem Podium und das im ersten Rennen der Saison. Hätte man dies Travis Carter vor der Saison erzählt, er hätte einen für verrückt gehalten. Schon die Qualifikation war für das amerikanische Traditionsteam Freudentaumel der Gefühle, in der es Kraft gelangte, auf Platz 3 zu fahren, Teamkollege Steinhauer gelang der 13. Platz. Dieser große Sprung in der Performance im Rückblick auf 2021 war eine große Überraschung für viele. Kraft outperformte das Auto in Kyalami komplett, was sich dann auch im Rennen zeigte. Der Deutsche konnte die ganze Zeit über mit der Spitzengruppe mithalten, gab sogar an, dass er das Rennen unter anderen Umständen hätte gewinnen können. Am Ende reichte es aber "nur" für Platz 3, während Sebastian Steinhauer nach einem Internetproblem eines anderen Piloten das Rennen enttäuscht beenden musste.
In Bathurst könnte der Erfolg für Kraft und Manziel fortgeführt werden, so viel ist klar. Kraft ist wieder vorne bei den Top-Piloten zu finden und das sogar, ohne seine reale Quali-Pace gezeigt zu haben, so könnte man zumindest meinen. Die Zeiten für den Deutschen sehen sehr gut aus, wodurch ein Podium, die Pole oder vielleicht sogar der Sieg drin ist, sollte alles glatt gehen. Sebastian Steinhauer hingegen hat große Probleme mit der sehr speziellen Strecke, flucht immer mal wieder und ist frustriert über die schwache Pace. Beim Heidelberger dürfte daher die Devise gelten, dass Rennen sicher zu beenden und durch einige andere Ausfälle zu profitieren. Punkte sind also, trotz der schwächeren Pace gegenüber seinem Teamkollegen, möglich.
Autor: Jörn Georg Dicks