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VFC-2022 - Belgien GP - Kurzanalyse Teil 3

Die Tour über die Traditionsstrecken Europas hat begonnen. Nach dem Auftakt in Deutschland geht es nun nach Belgien. Die Kurzanalyse der Topteams liest du in unserem Beitrag.



Clipper Motorsport

Der Deutschland-Grand-Prix war für Clipper wieder eine herbe Enttäuschung, trotz guter Ansätze. Pascal Pohlenz zeigte sich nach seinem unüberlegten Manöver in Kanada und der Qualysperre auf Hockenheim geläutert und fuhr ein starkes Rennen mit einigen guten Duellen, teilweise mit seinem Rivalen Jannis Wollborn. Dann jedoch stellte der Clipper-Teamchef den Wagen urplötzlich in der Garage ab und ließ so ein gutes Punkteresultat liegen, welches sein Team dringend gebraucht hätte. Und auf den Teamkollegen Alexander Rütt konnte Pohlenz nicht setzen, da dieser aufgrund technischer Probleme nicht antreten konnte. So steht Clipper auf P4 in der Team-WM und verliert weiter an Anschluss.


Das soll sich in Belgien am besten ändern. Das Verhältnis der beiden Clipper-Fahrer zur Strecke war zu in 2021 eher unterschiedlich. Pascal Pohlenz führte das Rennen in den ersten Runden damals an, verlor den Wagen aber an einer nassen Stelle der Strecke und beendete das Rennen nach einem langen Stop ganz hinten. Währenddessen hatte Rütt das Rennen der Saison und fuhr für einen schwachen SCMM eine starke Anzahl an Punkten ein.

Das könnte ein gutes Omen sein, denn die Verhältnisse sind ein wenig ähnlich im Vergleich zum letzten Jahr. Und sollte Pohlenz keine nasse Stelle erwischen, so dürfte ein gutes Punkteergebnis möglich sein.




Manziel GP

In den letzten Rennen der Saison kristallisierte sich immer mehr heraus, dass Alexander Kraft vom fahrerischen her der härteste Rivale von Jannis Wollborn wurde, zumindest auf der Strecke. Die bisherigen Duelle in den Rennen, gerade in Deutschland und Kanada, waren großartig zwischen den beiden anzusehen, jedoch hatte Kraft dabei immer das Nachsehen, einmal dazu ohne sein Zutun. In Deutschland war das Duell wieder das ganze Rennen hindurch zu beobachten, wobei Kraft am Ende auf P3 landete. Teamkollege Steinhauer hatte hingegen wieder sein altes Problem mit dem Internet und erlebte nach konstanter Fahrt einen Disconnect.


Das sich das Duell Kraft vs. Wollborn weiter fortsetzen wird ist wohl auch in Belgien zu erwarten. Der Manziel-Pilot trainierte wieder viel vor dem Grand Prix und zeigte sich wieder in bestechender Form. Allerdings reichen die Zeiten noch nicht ganz an den schnellsten Marc Schlüter heran, weshalb sich die Frage aufdrängt, ob Kraft möglicherweise eine Ein-Stop-Strategie probiert. Damit hätte er einen Vorteil gegenüber seinem Rivalen Wollborn und möglicherweise auch Schlüter. Teamkollege Steinhauer kündigte nach dem Deutschland-Rennen an, erst wieder am Sonntag vor dem Rennen zu trainieren. Dabei dürfte der 2. Manziel-Fahrer aber wieder mit den Konkurrenten im Mittelfeld kämopfen können. Punkte dürfte es aber definitiv bei Manziel geben.




Scuderia Cesario

Die Siegesserie von Jannis Wollborn ist ausgerechnet beim Heim-GP in Deutschland gerissen. Letztlich musste sich der WM-Führende mit einem zweiten Platz zufrieden geben, welcher aber gerade in der Fahrer-WM keinen Nachteil hat. Im Gegenteil. Wollborn vergrößerte seinen Vorsprung zu Pascal Pohlenz, welcher nun aber nicht mehr erster Verfolger ist. Teamkollege Daniel Bentenrieder erlebte einen eher durchwachsenen GP, wurde letztlich aber Achter und sammelte so wichtige Zähler für die Team-WM.


Sowohl bei den Fahrern, als auch bei den Konstrukteuren ist Wollborn mit der Scuderia nun der Gejagte von Falcon Racing. In der Fahrer WM haben Schlüter und Walter die Plätze zwei und vier eingenommen, haben aber wohl schon zuviel Rückstand um dem amtierenden Champion noch gefährlich zu werden. Gerade in der Team-WM wird man sich bei den Italienern aber ranhalten müssen. Die Chancen dafür dürften in Spa nicht allzu gut aussehen. Zu stark präsentierte sich Schlüter in den bisherigen Trainings während man die Roten noch gar nicht trainieren sah. Doch als erfahrener VFC-Zuschauer weiß man mittlerweile...das hat gerade bei Jannis Wollborn nichts zu heißen.



Falcon-Phylum Racing

Für Falcon-Phylum Racing war der Deutschland GP ein voller Erfolg. Nicht nur, dass Marc Schlüter den lang ersehnten ersten Saisonsieg holte, man übernahm auch gleichzeitig die Führung in der Team-WM gegenüber der Scuderia Cesario. Daran hatte auch Fabian Walter seinen Anteil, welcher als Vierter durchs Ziel kam.


Damit steht man in Belgien nun wieder als Gejagte dar. Dabei steht Marc Schlüter nach den bisher ersten Trainings schon als mit Abstand erster in der Hotlapliste. Das Rennen in Deutschland könnte sich damit auch als psychischer Befreiungsschlag erweisen. Dennoch war Schlüter in dieser Saison beinahe ständig on Top in den Hotlaps. Entscheidend wird am Renntag sein. Hier könnte gerade Teamkollege Walter mit einem kleinen Handicap antreten, denn der Deutsche tritt zuvor noch bei einem 24 Stunden Rennen an. Daher hat Walter bisher auch noch keine Trainingsrunde für Spa drehen können. Notfalls stände aber wohl auch Ersatzfahrer Rouven Meschede parat. Man darf gespannt sein ob Falcon den neuen Schwung nutzt um gut durch die Ardennen-Achterbahn zu kommen.



Autor: Julian Kopp / Jörn Dicks

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