
Die kurze Amerika Reise endete am vergangenen Sonntag in der VFC mit dem Kanada GP in Montreal und dieser hatte trotz der bisher niedrigsten Fahrerbeteiligung einiges zu bieten. In einem Endspurt Drama war letztlich Jannis Wollborn (Cesario) der lachende Dritte gegenüber den bis dato Führenden Alexander Kraft (Manziel) und Pascal Pohlenz (Clipper). Dabei sah es danach zu Beginn des Abends wenig aus.
Das lag vor allem an der Qualifikation, an welcher Pohlenz und Wollborn aus persönlichen Gründen nicht teilnahmen. So machten die Pole andere unter sich aus. Der große Favorit darauf war von Anfang an Marc Schlüter (Falcon), welcher die Erwartungen auch umsetzte und sich den Platz an der Sonne vor dem zuletzt glücklosen Cooper McAllister (Cliffort) und Alexander Kraft (Manziel) sicherte. Profiteure von den abwesenden WM-Führenden sowie anderen Piloten waren vor allem die Durzaam bereiften Teams. Sowohl beiden Razor als auch beiden VM Fahrern gelang erstmals gemeinsam der Sprung in die Top-10 und so belegten sie letztlich, angeführt von Razor Fahrer Tim Brendel, die Positionen sieben bis zehn.

Die Startphase und die ersten Kurven verliefen im Anschluss weitestgehend friedlich. Ungewohnt für die doch enge erste Kurvenpassage. Das Feld ordnete sich anschließend und fuhr eher abwartend, abgesehen von den beiden WM-Führenden, welche hinten durch das Feld pflügten und schon bald bei den Top-10 anzutreffen waren. Schlüter behauptete und verwaltete erst einmal seine Führung. Nach 9 Runden gab es dann doch den ersten größeren Zwischenfall, welcher auch gleich ein Safety-Car auslöste. Sowohl Morgan Freeway (Newman) als auch Alexander Rütt (Clipper) verloren unabhängig voneinander den Wagen in der ersten Schikane. Während Freeway weiterfahren konnte musste Rütt nach Verlust eines Reifens abstellen. Die SC-Phase nutzte ein Großteil der Fahrer um den ersten Boxenstopp des Abends zu absolvieren.
Doch wie auch bereits in Watkins Glen entschieden sich ein paar Piloten gegen den Stopp. So dieses Mal unter anderem Yannik Barwig (Cliffort) und Tim Brendel (Razor), welche zum Restart vor dem bisherigen Führenden Schlüter lagen. Besonders kurios: Am Ende der SC-Phase legte Rookie Roy Seifert den VM beim Reifenaufwärmen in die Wand und musste das Rennen aufgeben. Besonders bitter, zeigte Seifert bis dato wieder eine gute Leistung. Nach Freigabe des Rennens kam Schlüter an der Spitze aber nicht wie eigentlich zu erwarten direkt an seinen beiden Kontrahenten vorbei.

Das gipfelte schließlich darin, dass auch Schlüter in der ersten Sektor Schikane beim herausbeschleunigen den Wagen verlor. Dabei löste er eine Kettenreaktion aus. Erst berührte er Kraft, welcher optisch noch ohne Schaden blieb und legte sich mitten auf dem Kurs auf die Seite. Der folgende Wollborn konnte nicht mehr ausweichen, verlor seinen Frontflügel. Nach einigen guten Rennen war es so das erste Saisonaus für Marc Schlüter, welcher in Montreal seinen ersten Sieg hätte erringen können.
Zu diesem Zeitpunkt übernahm nun der Australier Cooper McAllister (Cliffort) die Führung vor Fabian Walter (Falcon) während Wollborn durch seine Reparatur wieder ans Ende des Feldes zurückfiel und seine Aufholjagd von 0 starten musste. Schnell arbeitete sich der Weltmeister aber zurück in Richtung Spitze. Die Grundlage für einen spannenden Schlussshowdown legte dann der Ausfall von Yannik Barwig, welcher wie alle anderen auch Opfer der ersten Schikane wurde. Das löste das dritte Safety-Car des Abends aus und offenbarte einen finalen Kampf zwischen dem Führenden Alexander Kraft, Pascal Pohlenz und Jannis Wollborn. Dabei machte Richtung Ende vor allem Pohlenz Druck auf den Führenden Manziel Piloten, welcher kurz vor seinem ersten Saisonsieg stand.

Eine ernsthafte Attacke gelang aber lange nicht. Schließlich versuchte Pohlenz in der letzten Runde, in der letzten Kurve seine letzte mögliche Chance. Aus dem Windschatten heraus bremste er spät in die Schikane, war aber zu weit hinter seinem Kontrahenten, sodass er Kraft mit abräumte. Beide drehten sich und schlugen in die Wall of Champions ein. Pohlenz verlor ein Rad, wurde so mit fehlenden 300 Metern Vierzehnter. Kraft konnte den Manziel noch über die Linie schleppen und rettete damit Platz drei. Der lachende Dritte war am Ende Weltmeister Wollborn, welcher so auf den letzten Metern das Rennen vor Fabian Walter gewann.
Eine kontroverse Schlusszene, welche die Rennleitung im Nachhinein noch beschäftigte. Wollborns Teamkollege Daniel Bentenrieder hingegen erlebte einen durchwachsenen Abend. Nach guter Qualy und Top-5 Position in der Anfangsphase kam der Cesario Pilot nach mehreren Drehern aus dem tritt und landete einen Nuller. Glücklich hingegen blieben die Durzaam Teams. Bastian Paisler besorgte Razor wieder ein Top-5 Ergebnis während beide Buttler-Pal mit den Plätzen sieben und neun in den Punkten landeten. Für Ersatzfahrer Alexander Hess war es dabei gleichzeitig das beste Saisonergebnis. Auch Comebacker Max Riedmüller (Newman) sicherte seinem Team mit Platz 11 hinter dem Teamkollegen noch zwei Punkte.
Autor: Julian Kopp
Das Gesamtergebnis:

Die komplette Wiederholung:
Der WM-Stand:

