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VFC-2022 - Portugal GP - Kurzanalyse Teil 2

Buttler-Pal

Einen Tag zum Feiern gab es für die Fahrer bei Buttler-Pal in Valencia nach dem Rennen. In dem chaotischen Stadtrennen schaffte man es wieder einmal, eine gute Anzahl von Punkten in der Team-WM für sich an Land zu ziehen, unter anderem durch den zehnten Platz von Heiko Kolvenbach. Der Rheinländer konnte dabei von den vielen Ausfällen im Rennen profitieren, war jedoch selbst in die ein oder andere Kollision verwickelt, wodurch der siebte Platz im Qualy sich in den besagten zehnten Platz verwandelte. Trotz allem eine gute Ausbeute, die sich durch den Ersatzfahrer Rouven Meschede nochmals stark verbesserte. Der junge Deutsche dürfte Alex Woitala ersetzen, hatte dabei jedoch kaum Vorbereitungszeit. Daher stand für ihn Durchfahren auf dem Programm, was Meschede gut umsetzte. So landete der Ersatzfahrer auf P4, durch die Strafe von Jannis Wollborn sogar auf P3. Damit hatte Meschede selber nicht gerechnet, doch so hat er als Nicht-Stammfahrer schon ein Podium zu verbuchen.


Dementsprechend geht man nach dem starken Rennen mit breiter Brust nach Portimao. Heiko Kolvenbach scheint sich gut auf dem schnellen Portimao-Kurs zurecht zu finden, obwohl er vorher etwas über die Streckenversion geflucht hatte. Nach seiner besten Zeit steht er auf P2 der Hotlapliste, dazu war die Rennpace sehr stark vom Rheinländer. Außerdem scheint er sehr zufrieden mit der Performance der harten Reifen zu sein, weshalb man bei Kolvenbach genau auf die Strategie schauen sollte. Teamkollege Woitala hat sich indess von seiner Corona-Erkrankung erholt und kommt mit dem Auto und der Strecke mittlerweile ebenso zurecht. Das ist auch bitter nötig, schließlich hatte Woitala bisher nur wenig Einsätze. Sollte alles glatt sehen, so wird man auch am morgigen Ostersonntag wieder einen Buttler-Pal in den Punkten sehen.


Razor GP

Viel zu lachen hatte man bei Razor GP nicht wirklich, nachdem man den Valencia-Stadtkurs verlassen hatte. Sichtlich angefressen zeigte sich Bastian Paisler von den anderen Fahrern, vor allem von Daniel Bentenrieder, mit dem Paisler mehrmals im Verlaufe des Rennens aneinander geriet. So fuhr der unachtsame Bentenrieder dem Razor-Teamchef auf, was zur Folge hatte, dass Paisler 180 Sekunden an der Box stand. Am Ende profitierte Paisler dann zumindest vom SC und den Strafen anderer und holte zwei Punkte. Tim Brendel unterdess sah sich nach einer starken Qualifikation in einigen Zweikämpfen verwickelt und beendete das Rennen auf P9, wodurch Razor am Ende sechs Punkte in Spanien zugute kamen.


Die starke Phase bei Razor GP, vor allem im Qualyfying, scheint dabei auch in Portimao ihre Fortsetzung zu finden. Tim Brendel zeigte sich im Vorfeld des Portugal-Grand Prixs sehr stark auf eine schnelle Runde, möglicherweise ein Indikator, dass der Ostdeutsche seine alte Form aus 2020 wiedergefunden hat. Momentan steht er auf P4 in der Hotlapliste, wobei man natürlich festhalten muss, dass noch nicht alle Fahrer ihre wirkliche Qualypace offenbart haben. Teamchef Paisler schien derweil einige Probleme mit dem Auto und der Strecke zu haben, wobei vor allem das Untersteuern ein Hindernis zu sein schien. Der Portugal Grand Prix dürfte aber wieder einiges an Punkten bringen, sollten die Razor-Fahrer weiter ihren Konstanz-Plan durchpushen. Vor allem mit Brendels derzeitiger Form dürfte noch mehr möglich sein.


Manziel Grand Prix

Der Spanien Grand Prix war ein deutlicher Rückschlag bei Manziel Grand Prix, vor allem im Bezug auf die Team-WM und einen möglichen Kampf um die Fahrer-WM mit Alexander Kraft. Und das hat nichtmal Kraft selbstverschuldet; nach einer starken Qualifikation fuhr der Deutsche von Platz 2 los und holte sich dabei gleich die Führung, nur um durch einen kurzen Lag wieder plötzlich auf P3 zu sein. Dies war eine quasi Ankündigung, denn bei Kraft kam es immer mal wieder zu Aussetzern, bis sich plötzlich das Internet komplett verabschiedete und der Disconnect stattfand. Der Rennsieg war somit wieder einmal weg, auch ein Reconnrct half da nicht mehr. Sebastian Steinhauer unterlief währenddessen gegen Ende ein Fahrfehler, wo er nach konstanter und starker Fahrt in Leif Nordic in der letzten Kurve reinfuhr, wodurch er den Frontflügel verlor und eine 20 Sekunden-Strafe einheimste. So erreichten die Manziel Autos das Ziel nur auf P13 und P15.


Mit dem Portugal-Grand-Prix dürfte nach dem 0er also das Ziel sein, wieder Punkte einzufahren und den Anschluss an die Topteams in der Team-WM nicht zu verlieren. Dabei muss Kraft wieder ein gutes Ergebnis einfahren, um weiter Chancen auf den Fahrertitel zu haben. Dabei zeigt sich Kraft im Vorfeld des Grand Prixs wie gewohnt stark, jedoch ist er bisher fünf Zehntel hinter Bestzeit. Möglich, dass da noch mehr kommt. Einen ersten Ersatzfahrereinsatz wird indessen Roy Seifert durchführen, der Sebastian Steinhauer in Portugal ersetzt. Dabei zeigt sich der Chapman-Fahrer trotz kurzer Vorbereitungszeit recht stark in der Renn- und Qualypace. Möglicherweise ist er also am morgigen Abend einer der Ersatzfahrer, die in der VFC Punkte einheimsen werden. Und die sind für Manziel GP bitter nötig.


Falcon-Phylum Racing

So langsam kommt man nach der Umbenennung beim deutsch-deutschen Kooperationsteam auf Touren. Falcon-Phylum und vor allem Marc Schlüter hatte sich nach dem schwierigen Brasilien Grand Prix aufgerappelt, in Imola und Spanien sich kontinuierlich verbessert. Schlüter fuhr in Valencia auf die Pole, Teamkollege Fabian Walter überraschte alle und fand sich in der Qualy auf P4 wieder. Doch das Rennen im Hafen erwies sich als schwierig, unter anderem auch durch andere Fahrer. Fabian Walter erlitt durch ein aggressives Manöver von Jannis Wollborn schon früh Schaden und dadurch Paceeinbruch, dazu sollte das zweite Safety Car sich als Problem für die beiden Falcon-Fahrer herausstellen. Zur falschen Zeit am falschen Ort fanden sich beide Fahrer nach der SC-Phase und den Stopps im Mittelfeld wieder und mussten sich nach vorne arbeiten. So war der Sieg oder ein Doppelpodium weg. Trotzdem dürfte vor allem die Pace von Walter Grund zur Hoffnung geben.


Denn der Deutsche scheint immer besser mit dem Falcon-Wagen zurecht zu kommen, hätte ohne die Anfangsphase und das SC in Spanien wohl sogar auf dem Podium gestanden. Das dürfte Walter wohl gerne in Portugal nachholen wollen, wo er mit einer bisher starken besten Zeit im Rennstint auf sich aufmerksam macht. Die Zeiten stimmen, teilweise ist Walter auf Augenhöhe oder schneller als sein Teamkollege Marc Schlüter. Dieser zeigt sich wie immer sehr stark im Vorfeld des Rennens, führt die Zeitenliste an und ist bei der Rennpace ebenfalls sehr schnell. Dazu hat Schlüter gelernt, mit den Reifen umzugehen, wodurch er bei der reifenfressenden Strecke von Portimao einen Vorteil gegenüber den anderen Fahrern haben dürfte. Ohne große Zwischenfälle ist Schlüter also wie immer ein Kandidat auf den Sieg, Falcon-Phylum dazu Anwärter auf eine gute Punkteausbeute.



Autor: Jörn Georg Dicks

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