
Mit zwei Topergebnissen aus zwei Rennen geht es für das Cliffort Royal Racing Team nach Interlagos. Die gelben Boliden des britischen Teams sind bisher immer vorne im Feld mit dabei gewesen, vier Podien, ein Sieg und eine Pole sind bisher zu verzeichnen. Doch ob diese Serie fortgesetzt werden kann, ist fraglich.
Denn die Clifforts haben auf der kurzen Strecke in Interlagos bisher nur mit sich selbst und dem Auto zu kämpfen. Auf den Geraden ist man nicht schnell genug, während der Grip und die Kurvengeschwindigkeit fehlt. Keine guten Aussichten, obwohl man bei den ersten Events auf kurvenreichen Strecken starke Ergebnisse einfahren konnte. In Melbourne konnte man einen für das Team großartigen Sieg mit Routinier Aleksandar Knezevic einfahren, in Kyalami hätte es beinah für einen weiteren Erfolg durch Cooper McAllister gereicht. Allerdings schlich sich ein Fehler in die vom Australier bis dahin souveräne Fahrt in Führung liegend ein, wodurch er die Spitze in der oberen Haarnadel an Sven Schubert im Volksmobil und damit auch den Sieg verlor.
Jetzt steht Cliffort in den Trainingszeiten im vorderen Mittelfeld, einen Tag vor dem Rennen. Erklären kann man sich diesen Leistungsabfall kaum. "Kein Kommentar", entgegnete Dominic Röhken genervt auf die Frage aus der Redaktion. Cooper McAllister hingegen ist etwas kommunikativer: „Wir müssen die Flügel zuweit runterstellen, damit wir im ersten und letzten Sektor nicht zuviel Zeit verlieren." Es fehle schlichtweg an Motorenpower, wodurch man den Topspeed durch die Front- und Heckflügel erzeugen müsse. Hierdurch verliere man im Infield aber zu viel Zeit. Auch die Pironi-Reifen befürchtet McAllister als Hauptproblem, wodurch nun die Pironi-Schwierigkeiten auch das Cliffort-Team erreicht haben. "Ich kann es nicht einschätzen wo wir stehen werden." so McAllister.
"Es hat sich so ziemlich das bewahrheitet, was wir befürchtet haben. Das wurde ja auch schon im Interview in Kyalami angesprochen." so Knezevic. Also doch ein kalkulierter Leistungsabfall? Knezevic hofft auf ein Ergebnis in den Top 10, wobei man eher von Plätzen im vorderen Mittelfeld ausgeht. Es fehle, wie zuvor angesprochen, einfach am Top- und Kurvenspeed. Wie viele Teams in Interlagos sieht man den Regen als Heilsbringer, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auf durchgehende Nässe oder einen Schauer denkbar gering, weshalb Knezevic und sein Teamkollege auf die eigene Pace vertrauen müssen.
Somit sieht es für den britischen Rennstall nach einem schwierigen Rennen aus. Einige Konkurrenten haben kräftig aufgerüstet, Updates wurden gebracht und neue Motoren eingesetzt, während Cliffort gefühlt auf der Stelle tritt. Es könnte eine herbe Enttäuschung für die Briten werden, aber mit dem Talent von McAllister und Knezevic kann sich ein schlechtes Ergebnis in Grenzen halten.
Hier findest du die aktuellen Trainingszeiten zum Brasilien GP:
https://www.race-view.com/server?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202021
Autor: Jörn Dicks