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VFC-Kanada GP 2021 – Rennbericht: Pohlenz mit back-to-back Sieg - Erste rote Flagge der GSO!


Der VFC Kanada Grand Prix wurde am vergangenen Sonntag zum Kuriosum. Nicht nur, weil sich auf der Strecke teils erstaunliches ereignete. Das Rennen musste nach den ersten 12 Runden das erste Mal in der Historie unterbrochen werden. Rennleiter Patrick Newman rief die "RED FLAG" aus und sorgte so für ein Novum nach einem Patzer der Rennleitung. Auch auf der Strecke ging es heiß her und so lief der Abend vor allem für den WM-Führenden Jannis Wollborn (Newman) extrem positiv. Die Konkurrenz dagegen schwächelt und zeigt Nerven.


Die Geschichte der Qualifikation ist schnell erzählt. Lange sah es nach einer deutlichen Pole für Clipper Pilot Pascal Pohlenz aus. Erst gegen Ende wurde es kurz knapper, da Sven Schubert (VM) extrem nah an seine Zeit herankam. Doch der erfahrene VFC-Pilot setzte anschließend seine absolut beste Zeit der letzten zwei Wochen und sicherte sich so am Ende doch fast ungefährdet den Platz an der Sonne. Neben ihm hatte der WM-Zweite Schubert eine äußerst gute Ausgangsposition da die Kontrahenten Lukas Schmidt (Cesario - P6) und Jannis Wollborn (Newman - P5) in dieser Session auch auf Grund des Reifennachteils nicht an die Zeiten herankamen. Davor war Marc Schlüter (Russia) auf Rang drei in der gleichen Startreihe zu finden wie Schuberts Teamkollege Kevin Peters. Besonder hervorstechend war aber auch wieder die Leistung von Alexander Kraft, welcher den R-cademy auf Platz neun hinter Leif Nordic im zweiten Clipper stellte.

Am Start verlief weitestgehend alles in geregelten Bahnen. Vorne blieb die Konstellation weitestgehend unverändert. Pohlenz verteidigte die Führung gegen Schubert während es Wollborn im Newman gelang an Marc Schlüters Russia in Kurve eins vorbeizuziehen. Weiter hinten krachte es hingegen bei einem Zwischenfall mit mehreren Autos außer allerdings Flügelschäden zu produzieren. Im Anschluss sortierte sich das Feld weitestgehend innerhalb des ersten Stints.


Dann kam die Szene, welche die erste rote Flagge der Königsklasse auslösen sollte. Larry Fischer verlor im Cesario die Kontrolle im ersten Sektor und flog in die Wand. Der Comebacker büßte den Heckflügel ein und musste einen ohnehin sehr verkorksten Rennabend aufgeben. Die Rennleitung rief daraufhin das Safety-Car aus, da Fischers Wagen an einer gefährlichen Stelle stand. Dabei kam es nun zum entscheidenden Kommunikationsfehler. Denn beim Ausrufen des Safety-Cars zählte Rennleiter Patrick Newman herunter. Eine Ansage, welche sonst nur bei Full-Course-Yellow Phasen üblich ist. So kam es zur Verwirrung unter den Teams und zu Platzverschiebungen, da einige Fahrer herunterbremsten, während andere das Tempo obenhielten. Im aufsteigenden Chaos entschied die Rennleitung nach Absprache mit der Ligaleitung eine rote Flagge auszurufen und die Teams zurück zur Box zu holen.

Das Rennen sollte anschließend an der Stelle fortgesetzt werden, an welcher das Safety-Car ausgerufen wurde und dementsprechend sollte auch die Startreihenfolge sein. Der Grand Prix wurde so nach über 20 minütiger Unterbrechung wieder aufgenommen in Form eines stehenden Starts. Larry Fischer unterdessen durfte nicht ins Renngeschehen zurückkehren.


Beim Restart kam es nun einmal wieder zu Körperkontakt zwischen Kevin Peters und Jannis Wollborn. Der amtierende Weltmeister verteidigte dabei hartnäckig und musste am Kurvenausgang von Turn 2 schließlich nachgeben, dabei gelang es auch Marc Schlüter durchzurutschen. An der Spitze konnte Pascal Pohlenz entgegen der 1. Startphase eine Lücke zu Sven Schubert aufbauen. Im nachhinein stellte sich heraus, dass Schubert die letzten 42 Runden mit einer 1-Stopp Strategie angehen wollte und so den Pironi schonen musste. Der Profiteur war Pohlenz, der sich bald uneinholbar absetzte. Im Mittelfeld kam es derweil beim Restart zum Paarungsversuch der beiden Boliden von Yannik Barwig (Newman) und Alexander Kraft (R-cademy). In bester Studio187 Manier verkeilten sich die Fahrzeuge ineinander. Die Entzerrung gelang erst nach mehreren Versuchen. Beide mussten anschließend zur Boxenreparatur.

Die Rennaction spielte sich erst einmal vor allem hinter Sven Schubert ab. Der VM-Pilot löste mit seiner Strategie einen Train mitsamt dem direkten Kontrahenten Jannis Wollborn, Marc Schlüter, Kevin Peters, Lukas Schmidt und Jannik Maleika. Beim ersten Versuch scheiterte erst Wollborn. Anschließend versuchte Schlüter sein Glück ebenfalls in der Schikane der Wall-of-Champions. Beide Male missglückte der Versuch da Schubert hart dagegen hielt. Doch hier war er selbst am Ende der Leidtragende da er einen leichten Schubser von seinem WM-Rivalen bekam verlor Schubert direkt mehrere Positionen. Der lachende Dritte war Wollborn, welcher nun Platz 2 belegte. Währenddessen versuchte Lukas Schmidt den Undercut gegen die Gruppe. Der Cesario Pilot blieb dennoch weiter dahinter, da der Durzaam nicht schnell genug in Schuss kam und die Konkurrenz sofort reagierte.


Aber nicht für alle ging diese Phase gut aus. Peters kollidierte nach seinem Stopp mit dem altbereiften Fabian Jungbluth. Peters erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe, welche ihn entscheidend zurückwerfen sollte. Der Russia Pilot Jungbluth indessen blieb ansonsten unauffällig und sollte dementsprechend nur als Zwölfter ins Ziel kommen.

In dieser Phase lief vieles gegen die VM-Piloten. Sven Schubert ging nach 21 Runden zur Box, stand relativ lange an der Box und kam vorerst auf Rang neun hinter beiden Cliffort Piloten wieder heraus. Nachdem dann die Konkurrenz zum zweiten Mal stoppte, traf Schubert abermals auf seinen ehemaligen Teamkollegen Marc Schlüter. Als Schlüter in der letzten Schikane zum Überholen ansetzte krachte es abermals. Schubert rastete in der Wall of Champions ein und verlor den Frontflügel während Schlüter zwar weiterfahren konnte, von der Rennleitung jedoch anschließend eine Durchfahrtsstrafe erhielt.


Schubert indessen nahm ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe in Kauf, indem er regelwidrig in die Box abbog um den Wagen zu reparieren. Nach absitzen des Boxenstopps und der Strafe kam der WM-Zweite auf Platz Elf heraus. Die anschließende Aufholjagd endete jedoch bereits an Rang neun. Ehe Teamkollege Kevin Peters ihm einen Freundschaftsdienst erwies. Der Weltmeister ging zur Box um so die Positionen gegen beide Cliffort Piloten zu verlieren. Anschließend sah man den VM-Boliden wartend an der Ziellinie um Schubert noch Platz acht zu ermöglichen.

An der Spitze brachte Pascal Pohlenz als erster Fahrer nach Jannis Wollborn in der laufenden Saison einen Back-to-Back Sieg souverän ins Ziel. Dennoch war auch der Zweite einer der großen Gewinnter. Wollborn baute damit seinen Punktevorsprung auf 16 Zähler aus und geht als klarer Favorit in die letzten drei Grand Prix. Kontrahent Lukas Schmidt blieb im Cesario WM-Dritter und beendete den Rennabend letztlich doch noch hinter Marc Schlüter auf Rang vier. Der Russia Pilot hatte nach seiner Strafe noch einmal einen Angriff auf den Schweizer gestartet und mit Berührung in der letzten Schikane auch erfolgreich durchgeführt.


Fast schon sensationeller Fünfter wurde Jannik Maleika im Equipo Saldo und holte damit zeitgleich sein bestes Saisonergebnis 2021. Dahinter schlossen etwas überraschend die beiden Cliffort Piloten das Rennen auf den Positionen sechs und sieben ab. Die Briten hatten für das Rennen extra einen alten Motor eingebaut, da die Charakteristik der Strecke dem Wagen ohnehin nicht entgegenkam. Dementsprechend gut gelaunt sah man Teamchef Röhken nach dem Grand Prix. Die Top-10 wurden abgeschlossen von Leif Nordic. Der Comebacker brachte seinen Clipper dieses Mal ohne große Zwischenfälle durch den Rennabend und nahm so das zweite Mal als Stammfahrer für das Team Punkte mit. Hinter ihm gelang Daniel Bentenrieder im Beta Guilia ebenfalls noch der doppelte Punktgewinn vor Fabian Jungbluth (Russia).


Autor: Julian Kopp


Hier gehts zur Rennwiederholung:


Das komplette Rennergebnis:


Der kompette WM-Stand:






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