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VFC Malaysia GP 2021-Analyse – Teil 1: Neue Hoffnungen - alte Sorgen!


Manziel GP

Kaum Neues beim kleinen Kultrennstall. Für Manziel setzte sich auch in Silverstone die magere Punkteausbeute fort. Während Teams wie R-cademy oder Beta Guilia den britischen Abend nutzten um das eigene Punktekonto aufzubessern, tappt man bei Carter und Co. weiter auf der Stelle. Dabei waren Zwischenfälle aber vor allem auch fehlende Pace die Gründe für die Nullnummer. Dennoch wird Carter mit den Endplatzierungen 14 und 15 letztlich zufrieden sein. Die Erwartungen sind pragmatisch realistisch.

Dementsprechend geht man auch die letzten fünf Grand Prix an. Am kommenden Sonntag steht der Malaysia GP auf dem Programm. Eine Strecke die grundsätzlich den VM-Motor des Teams etwas begünstigen sollte. Blickt man auf die Vorbereitung sind die Vorraussetzungen hier allerdings fraglich. Travis Carter befand sich im Erholungsurlaub und wir kaum ein großes Trainingspensum absolvieren können. Unterdessen sah man Sebastian Steinhauer frustriert an der Strecke. Der Pilot hatte zuvor nur wenige Runden in seinem Boliden gedreht.


So werden die Hoffnungen auf Punkte am kommenden Sonntag nur sehr gering sein. Glaubt man dem Wetterradar geht der große Monsun zwar vorüber, dennoch besteht eine kleine Regenwahrscheinlichkeit. Ob diese Bedingungen dem Team am Ende helfen werden ist aber ebenfalls nicht selbstverständlich.


Es bleibt also abzuwarten ob Carter und Steinhauer in der Lage sein werden ein nächstes "kleines Wunder" aus dem Ärmel zu schütteln.



SCMM

Für SCMM lief das vergangene Rennen in Silverstone ähnlich wie schon einige andere Grand Prix in der laufenden Saison. Man wurde früh in Zwischenfälle verwickelt und fiel durch notwendige Reparaturen früh zurück. Zwar sammelte Ersatzfahrer Jörn Dicks etwas VFC Erfahrung, erbost war der Rookie aber dennoch über den Verlauf. Auch Alexander Rütt konnte nach dem frühen Zusammenstoß mit Max Hayman keine Zähler mehr holen und wurde letztlich 15. während Dicks das Rennen auf Platz 20 beendete.


Somit ging man mit einem Nuller aus dem Großbritannien GP hervor und verlor so auch wichtigen Boden auf die Konkurrenz. Dennoch besteht Hoffnung. Teamchef Gaggiano kehrte motiviert aus dem Heimaturlaub zurück und sah das Ergebnis aus Silverstone als zwar ärgerlich, aber weniger tragisch an: "Ärgerlich ist es immer. Ich habe beiden wichtige Punkte zugetraut, über das Rennen hinweg sind wir in der Regel stärker als im Quali. Dennoch zu verschmerzen, weil wir mit alten Motoren angetreten sind. Anders ist die Geschichte in Malaysia. Dort haben wir etwas frischere Aggregate. Die erste Pace sah nicht schlecht aus. Ohne große Zwischenfälle sollte da für uns etwas drin sein. Allerdings bleibt hier noch abzuwarten was die Konkurrenz macht. Ich schätze daher dass das Mittelfeld erneut sehr hart umkämpft sein wird."

Der frische Antrieb ist es also der dem Team in Sepang vor allem positiv stimmen lässt. Dabei wird auch Alexander Rütt wieder am Start sein. Gerade für Rütt ist es auch weiterhin ein Kampf für 2022, auch wenn im Fahrerlager bereits gemunkelt wird, Rütt hätte bereits eine neue Heimat gefunden. Der Mann aus der Eifel hat momentan vor allem mit Vorbereitungsproblemen zu kämpfen, Potenzial sieht der SCMM-Pilot für Malaysia dennoch: "Der Kampf um P10-12 sollten drin sein, solange die rennen endlich mal ohne Zwischenfälle laufen. Zum Rest kann ich nix sagen, hab noch null Vorbereitung."


Auch die Chance des Regens könnte dem italienischen Rennstall entgegen kommen, auch wenn selbige als relativ gering eingeschätzt wird und man weiß: bei SCMM favorisiert man eher die trockenen Bedingungen. Bei diesen lassen auch die aktuellen Trainingszeiten hoffen, dass es am morgigen Sonntag wieder Zählbares mitzunehmen gibt.



R-cademy

In Silverstone konnte man bei R-cademy von einem fast rund um gelungenen Rennen sprechen. Alexander Kraft erreichte die beste Saisonplatzierung des Teams und fuhr auf einen starken siebten Rang. Nur Teamkollege und D2-Ersatzfahrer Heiko Kolvenbach scheiterte mit Platz 13 knapp an den Punkten. Der kurze Kommentar des Deutschen zum Rennen analysierte knallhart die Gründe: "Da wären dick Punkte drin gewesen wenn ich nicht zwei Mal gedreht worden wäre!" Ein unglückliches Rennen, bei welchem Kolvenbach stets in der Nähe der Punkteplatzierungen zu finden war, am Ende aber wie bereits beim Debüt in Belgien leer ausging.


Doch aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Da Lorenzo de Ciutiis noch im Urlaub weilt kommt Kolvenbach so bereits in Sepang zu seinem dritten VFC-Einsatz für das kleine Team. Dabei sind sich beide Piloten einig, dass es ein schweres Rennen für den Rennstall werden könnte. "Malaysia wird ein schweres Pflaster, aber es ist mit der richtigen Taktik doch vielleicht was drin. Aber es wird schwer." so Kolvenbach zu den Reportern. Gerade der teils handzahme Antrieb von Hotaka könnte ein Klotz am kommenden Sonntag werden. Teamkollege Kraft sieht die Problematik vor allem in den zurückgekehrten Stammfahrern, nachdem es in Silverstone zu einer wahren Flut an Ersatzfahrereinsätzen kam: "Ich denke Malaysia wird ein schweres Rennen besonders da die meisten, welche silverstone verpasst haben wieder da sind. Da das Auto von Rennen zu Rennen besser wird könnte man schon sagen das wenn wir die Strategie richtig hinbekommen und etwas Glück haben es vielleicht sogar schaffen Silverstone zu schlagen vom Ergebnis her aber das Ziel wird wohl sein wieder Punkte zu holen."


Neben der Realisierung, dass ein schweres Rennen bevorsteht hat man also dennoch Hoffnungen auf Zähler. Dabei wird es auch vor allem wieder auf den eigenen fehlerfreien Rennverlauf ankommen. Ob die geringe Regenchance ein zusätzlicher Pluspunkt für das Team werden dürfte darf außerdem angezweifelt werden. Die Vorbereitung zumindest spricht gegen ein ähnlich gutes Resultat wie in Silverstone. Beide Piloten konnten bisher kein Training absolvieren und werden so erst in den 24 Stunden vor dem Grand Prix einsteigen. Die Qualität der Fahrerpaarung sollte solche Nachteile aber halbwegs eingrenzen können.



Beta Guilia


Auch für Beta Guilia war Silverstone wieder ein voller Erfolg. Zwar blieben Teamchef Greulich weiterhin als einziger VFC-Stammfahrer Punkte verwehrt, Teamkollege Daniel Bentenrieder jedoch fuhr das wohl konstanteste Rennen der letzten zwei Saisons. Das wurde am Ende mit einem wichtigen sechsten Platz, vielen Punkten und anschließendem Urlaub belohnt. Man hatte die ungewöhnliche Situation des Grand Prixs, mit einigen fehlenden Stammfahrern, für sich genutzt. Das Highlight dabei: Die eine und erste Führungsrunde des Teams vor dem eigenen Boxenstopp.


Genau der Urlaub wird allerdings nun auch zum Nachteil für das Rennen in Malaysia. Bentenrieder wird erst am Renntag zum Austragungsort reisen und muss daher auf Training im Vorfeld verzichten. Da Teamchef Greulich zeitlich ebenfalls vielen administrativen Aufgaben gewidmet ist, fällt die Vorbereitung ähnlich wie bei R-cademy dürftig aus. Dementsprechend wenig Hoffnung hat Greulich für den morgigen Rennabend: "Für Malaysia hab ich keine großen Erwartungen. Daniel kommt morgen Abend vom Urlaub heim und ich hab privat ziemlich viel um die Ohren. Vor allem die angekündigten Mischbedingungen dürften uns weniger liegen. Und das auch noch mit wenig Vorbereitungszeit..."


So wird Beta Guilia auch auf Fehler der Konkurrenz hoffen. Gerade Razor GP, auf welche man nach Silverstone nur noch drei Punkte Rückstand hat. Selbige könnten aber morgen Abend eher im Vorteil sein. Das scheint bei den Italienern aber bereits einkalkuliert zu sein, daher legt Greulich die Hoffnung eher auf die nachfolgenden Grand Prix: "Ein, zwei Punkte kann Razor schon machen in Malaysia. In Kanada und Mexiko sind dann wir wieder dran zu punkten" so der Bayer.


Der italienische Rennstall wird also in Sepang zur Überraschungskiste, die bei Hitzetemperaturen entweder explodieren oder eingehen kann.



Autor: Julian Kopp


Hier gehts zu den aktuellen Trainingszeiten des Malaysia GP:

https://www.race-view.com/server?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202021


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