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VFC-San Marino Analyse: Cliffort - Zukunftssorgen nach Knezevic Abgang?


Das Cliffort Royal Racing Team hat turbulente zwei Wochen hinter sich. Nachdem es nach dem frustrierenden Brasilien Rennen zum Konflikt mit der Leitung kam, verkündete der Bosnier und Rekordfahrer (80 GP-Starts) Aleksandar Knezevic seinen sofortigen vorübergehenden Rücktritt aus dem Rennstall und der Königsklasse. Entwickelt hatte sich die Entscheidung rund um die Diskussion über den großen Nachteil der mit den Bi-Turbo Motoren ausgestatteten Teams.


Dass der Rücktritt einen herben Rückschlag für die restliche Saison darstellt weiß auch Teamchef Dominic Röhken, welcher einige Gespräche in den letzten zwei Wochen geführt haben dürfte. Nach seiner Aussage gegenüber der Presse, schien die Entscheidung für Röhken jedoch nicht überraschend zu kommen. "Ich glaube es ist nicht in Worte zu fassen wie bitter der Abgang für uns ist, allerdings war das nach dem letzten Rennen schon absehbar." so der Ruhrpottler. Auch Knezevics Teamkollege Cooper McAllister zeigte sich traurig über den Abgang. Gerade da die Teamchemie zu Saisonbeginn so harmonierte: "Natürlich ist es bitter das Alexander aufgehört hat, aber es war seine eigene Entscheidung aufzuhören und diese wollte ich auch nicht beeinflussen. Ich hoffe auf einen guten Ersatz für das Cliffort Team und ich denke das unser Teamchef eine gute Entscheidung treffen wird."


Die Entscheidung für den Teamchef dürfte allerdings nicht leicht gefallen sein. Das zeigt auch der Verlauf in der Diskussion um das zweite Cockpit. Anfang der Woche wurde noch Phillip Feckeler aus dem D2-Cliffort Nachwuchsteam als Übergangslösung für das Rennen geplant. Dies scheint sich jetzt jedoch geändert zu haben. Feckeler ließ über seinen Instagram Account verlauten, dass die Ausgangslage sich verändert habe. Was das aber genau bedeutet, will der D2 Fahrer noch im Laufe des Tages bekannt über Social Media bekannt geben.


Röhken zumindest gab zu Protokoll, dass nun wohl Morgan Freeway sein VFC-Comeback geben wird. Freeway, welcher in der Division 2 für Manziel antritt, gewann zuletzt den Südafrika Grand Prix und konnte auch in der Vorbereitung auf das Rennen in Jerez wieder überzeugen. Dabei leiht Manziel den Piloten als kurzfristige Lösung für das Imola Rennen an Cliffort aus. Freeway selbst hält die Erwartungen indes gering, freut sich aber auch über seinen Comebackauftritt: "Dominic kam gestern spontan mit der Bitte auf mich zu für ihn am Wochenende an den Start zu gehen. Da wir uns ja schon eine lange Zeit kennen und uns immer noch sehr gut verstehen, konnte ich die Einladung nicht ausschlagen. Ich freue mich natürlich nach so langer Zeit mal wieder in der höchsten Klasse ins Lenkrad zu greifen, auch wenn meine Erwartungen eher gering sind. Ich bin mit diesem Auto noch keine Runde gefahren, dementsprechend kann ich meine Pace absolut nicht einschätzen. Bleibt nur zu hoffen dass das Wetter stabil bleibt und ich das Auto ins Ziel bringen kann."


Wie gut die Chancen also nun für den britischen Rennstall in Imola stehen bleibt abzuwarten. Zumindest in der Hotlapliste zeigte sich Cooper McAllister bisher konkurrenzfähig und findet sich vier Zehntel hinter der Spitze wieder. Auch Röhken gibt sich in Bezug auf den Australier optimistisch und meint er werde wohl einige positiv überraschen. Helfen könnte dabei das aus der verganenen Diskussion entstandene 10-PS Update für die Bi-Turbo Motoren. Von Seiten der betroffenen Teams geht man aber nicht von einer signifikanten Leistungs-steigerung aus. McAllister selbst zumindest bleibt zurückhaltend vor dem morgigen Rennen: "San Marino kann ich schwer einschätzen, da auch viel vom Wetter abhängen wird. Unter den ersten acht sollten wir schon sein."


Eine bescheidene Einschätzung, welche unterstreicht, dass man bei Cliffort momentan nicht zwangsläufig mit viel Siegesmentalität in die weitere Saison geht. Ob der Abschied von Aleksandar Knezevic einer auf Zeit oder für die Ewigkeit wird, ließ selbiger in seinem Abschieds-Statement offen. Sogar eine Rückkehr in der laufenden Saison wollte der Bosnier nicht komplett ausschließen: "Ich möchte mich erstmal bei allen bedanken die diese Saison mitgewirkt und möglich gemacht haben. Aber auch beim Cliffort Team, die das Beste aus mir herausgeholt haben. Die Diskussionen die aufgekommen sind waren in ihrem Verlauf unglücklich und keinesfalls provoziert. Meine Intention war und bleibt Fairness. Letztendlich ist für uns der Spaß an erster Stelle. Ich habe mich zurückgezogen weil ich in einem Punkt klar von der jetzigen Richtung der Ligaleitung abweiche. Ich kann diese jedoch nachvollziehen, aber mit den gewonnenen Erkenntnissen nicht akzeptieren. Die Türen bei Cliffort sind immer noch offen und ich unterstütze das Team weiterhin wo ich kann. Es besteht also durchaus die Möglichkeit einer Rückkehr, spätestens für 2022. Ich wünsche allen viel Spaß, gute Rennen und viel Gesundheit!"

Wir alle hoffen also auf ein Comeback und dass wir den Bosnier zukünfig wieder über die Strecken der GSO-Welt heizen sehen.


Hier findest du die aktuellen Trainingszeiten zum San Marino GP:

https://www.race-view.com/server?user_id=Virtual%20Formula%20Championship&server_id=VFC%202021


Autor: Julian Kopp

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