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VFC USA-Analyse – Teil 3: Entscheidung um den Titel?

Beim vergangenen Grand Prix in Kanada konnte der WM-Führende Jannis Wollborn seinen Vorsprung vor der Konkurrenz weiter auf 16 Punkte ausbauen. Damit steht der Newman Racing Fahrer nun näher am Titel 2021 als je zuvor. Im Idealfall könnte Jannis Wollborn heute sogar schon Weltmeister werden. Wie die Chancen der Topteams stehen liest du in unserer Analyse.


Russia GP

Ausgangssituation: Russia befindet sich derzeit noch im Kampf mit der Scuderia Cesario um den vierten Rang in der Team-WM. Hier sollte man auch durch die guten technischen Vorraussetzungen eher als Favorit ins Rennen gehen. Ein Aufholen von Cliffort Royal Racing um Platz drei dürfte sich aber als schwierig herausstellen. Dafür bräuchte es ähnlich gute Teamergebnisse wie in Belgien und Italien. Den ersten Saisonsieg dürfte man mit Marc Schlüter aber weiterhin für die letzten drei Rennen anpeilen. Fabian Jungbluth hingegen hat weder für 2022 ein Cockpit bei Russia, noch aktuell bei einem anderen Team. Auch er wird unter Druck stehen gute Leistungen zu bringen.


Trainingsvorbereitung: Marc Schlüter sah man wie bereits über die ganze Saison viel auf dem Kurs trainieren. Der bisher meist glücklose Deutsche steht aktuell hinter Pascal Pohlenz auf Platz zwei der Hotlapliste. Sein Teamkollege Jungbluth drehte zwar auch schon einige Runden, ist aber bisher eine Sekunde langsamer als der Teamkollege. Er dürfte wieder einen harten Kampf im Mittelfeld vor sich haben. Am Ende wird Junglbuths Konstanz wieder entscheidend sein. Dementsprechend dürfte er sich vorbereiten.


Updates: Russia hat ebenfalls nochmal ein Aero-Update erhalten und geht so mit einem gut ausgestatten Wagen ins Rennen.


Motor: Beide Russias kommen mit ihrem recht frischen Aggregat 3 daher. Dieses wurde zuletzt schon in Kanada eingesetzt und hat so nun 2 Rennen bisher gesehen.


Fahrervoraussetzungen: Marc Schlüter befindet sich derzeit in seinem persönlichen Formhoch. Der Russia Pilot wurde zuletzt zweimal Dritter und zeigte auch schon die Rennen zuvor gute Leistungen, abgesehen vom Silverstone Rennen, als durch einen technischen Defekt einen Unfall verursachte. Schlüter befindet sich noch auf der Jagd nach seinem ersten Saisonsieg, welcher nach Belgien und Italien eigentlich längst überfällig war. Jungbluth hingegen schwächelt nach einer starken zwischenzeitlichen Phase. In den letzten fünf Rennen gelang dem Deutschen nur einmal der Sprung in die Top-8. Dies wird wohl auch heute zur Hürde werden.


Platzierungstipp: Für Schlüter dürfte es bei ausbleibenden Fehlern sowohl ums Podium als auch vielleicht wieder um seinen ersten Saisonsieg gehen. Fabian Jungbluth hingegen geht auf die übliche Punktejagd in den Top-10.

Cliffort Royal Racing

Ausgangssituation: Die WM-Situation gestaltet sich für die Briten derzeit entspannt. Auf die Konkurrenz von Russia GP und Scuderia Cesario hat man genug Abstand und dürfte so in der Lage sein mindestens Platz drei in der Team-WM nach Hause auf die Insel zu bringen. Zwar ist sogar noch der Sprung vorbei an Newman Racing möglich, diese dürften aber allein durch das Update einen klaren Vorteil in den letzten Grand Prix haben. Hingegen gibt es neben der Strecke immer wieder Gerüchte um 2022. Noch wurde kein Teamkollege von Cooper McAllister veröffentlicht und so wartet man weiter gespannt auf Neuigkeiten von Teamchef Röhken.


Trainingsvorbereitung: Wie bereits im Laufe der Saison sah man die Clifforts sich entsprechend auf das Rennen vorbereiten auch wenn das generelle Pensum weniger wurde. Eine Beurteilung der Vorbereitung fällt auf Grund der Zeiten jedoch schwer. Gerade bei Fabian Walter merkte man den materiellen Nachteil gegenüber dem Teamkollegen und so findet man ihn derzeit im unteren Bereich der Hotlaps wieder. McAllister hingegen dürfte bisher noch keine Qualizeit gesetzt haben und steht so nur auf Rang 10 aktuell.


Updates: Ohne technische Aufrüstung reist Cliffort nach Indianapolis.


Motor: Cliffort setzt auf eine geteilte Strategie beim Antrieb. Während Fabian Walter sein zweites Aggregat eingebaut hat und damit ordentlich PS einbüßt, geht Cooper McAllister mit Motor 3 an den Start, welcher erst in zwei Rennen eingesetzt wurde. Man darf gespannt sein wie stark sich dieser Unterschied bemerkbar macht.


Fahrervoraussetzungen: Für Fabian Walter ist es der Beginn der Abschiedsrunden bei Cliffort Royal Racing. Der Rookie dürfte versuchen in den letzten drei Rennen für das Team, welches ihm das VFC-Stammcockpit ermöglicht hat, möglichst gute Resultate zu holen. Dabei gilt es für ihn auch Platz 8 in der Fahrer-WM zu verteidigen. Höher dürfte es nämlich auf Grund des Abstandes zum Teamkollegen nicht mehr gehen. Cooper McAllister hingegen bleibt Cliffort auch eine dritte Saison erhalten. Der Australier fiel zuletzt auf von Rang sechs gegen Marc Schlüter zurück. Potenziell ist aber Platz fünf in der Fahrer-WM sogar noch möglich, aber schwierig.


Platzierungstipp: Für Walter dürfte es ein schwerer Grand Prix werden. Er wird versuchen möglichst viele Zähler zu holen. Cooper McAllister hingegen sollte man wieder als Top-5 Kandidaten sehen.



Newman Racing

Ausgangssituation: Neben der großen zweiten Titelchance für Jannis Wollborn ist vor allem die Saison 2022 derzeit Thema bei Newman Racing. Als eines der wenigen Topteams hat Newman noch ein Fahrer-Cockpit nicht offiziell verkündet. Dabei muss eben jener Jannis Wollborn ersetzt werden. Dementsprechend wartet die GSO-Welt auf eine Top-Verpflichtung zur Kompensation. Umso größer dürfte der Druck werden wenn Wollborn wirklich den Titel holen sollte. Gleichzeitig will der Rennstall seinen zweiten Platz in der Team-WM über die Bühne bringen. Noch ist Cliffort Royal Racing ein ernster Verfolger. Der Angriff auf VM scheint dagegen eher unrealistisch zu sein.


Trainingsvorbereitung: Beide Piloten sah man auf dem Kurs einige Trainingsrunden drehen. Gerade Yannik Barwig zeigte sich auf Grund der guten Materialvorraussetzungen motiviert und belegt derzeit Platz drei in der Hotlapliste vor seinem Teamkollegen Wollborn. Beide dürften entpsprechend vorbereitet in den Grand Prix gehen.


Updates: Hier hat Newman sein letztes großes Update bekommen und damit einen ordentlichen Schub für die Weltmeisterschaft. Das Aero-Upgrade dürfte den Wagen auf der Geraden noch konkurrenzfähiger machen.


Motor: Auch hier setzt man beim deutschen Rennstall auf den Materialvorteil. Yannik Barwig hat einen zwei Rennen alten Motor eingebaut, welcher ihm einige PS bringen dürfte. Jannis Wollborns Antrieb dagegen hat das doppelte auf dem Buckel.


Fahrervoraussetzungen: Der Unterschied beim Motor macht sich wie so häufig bei Newman in dieser Saison bemerkbar. Yannik Barwig zeigte eine gute Trainingspace und findet sich derzeit vor dem Teamkollegen auf Platz drei der Hotlapliste wieder. Gepaart mit dem Trainingspensum stehen die Chancen auf eine gute Platzierung daher nicht einmal so schlecht. Für Jannis Wollborn hingegen ist auch Besonnenheit angesagt. Der Weltmeister von 2019 muss auf Punkte fahren um den Vorsprung über die letzten drei Grand Prix zu sichern. Die letzte Aggressivität dürfte heute Abend somit fehlen.


Platzierungstipp: Für beide Piloten dürfte ein Top-5 Platz bzw. ein Podium möglich sein. Durch das letzte große Update sind die Vorraussetzungen alleine vom Material extrem gut. Gewinnt Jannis Wollborn während die Konkurrenz nicht in die Top-11 fährt ist Wollborn Weltmeister.



Volksmobil-Blue Horns

Ausgangssituation: Für VM steht das große Ziel vor Augen. Der Sieg in der Konstrukteurs-WM scheint seit Wochen eine sichere Sache zu sein. 53 Punkte zählt der Vorsprung zu Newman Racing. Sollte man diesen nach dem heutigen Abend ausbauen, steht der Titel sicher fest. Für Andrews & Co. gab es dafür den Rückschlag in Kanada in Sachen Fahrer-Titel. Hier scheint der Zug mittlerweile beinahe abgefahren zu sein. Teamchef Andrews gab den WM-Titel für Schubert unter der Woche als unrealistisch an. Auch Sven Schubert selbst scheint kaum mehr an ein Comeback zu glauben. Vorteil für VM: Man ist nicht durch Planungen für nächstes Jahr abgelenkt, da beide Fahrer bereits feststehen.


Trainingsvorbereitung: Hier zeichnet sich das gewohnte Bild. Zwar trainierte Sven Schubert bereits vor dem Rennsonntag, hielt das Pensum aber gewohnt gering. Besser sieht es bei seinem Teamkollegen aus. Kevin Peters absolvierte den deutlich größeren Trainingsumfang und findet sich derzeit in der Trainingsliste vor dem Teamkollegen. Ob beide dabei bisher nur mit Vollsprit gefahren sind bleibt aber das große Fragezeichen um die Zeiten und so muss man abwarten was letztlich möglich ist.


Updates: Klarer Nachteil gegenüber der Konkurrenz. Nachdem man in Kanada das letzte Saisonupdate erhielt geht man nun leer aus. Da Russia und Newman nochmals aufgerüstet haben sieht man sich in Sachen Material nicht zwangsläufig im Vorteil.


Motor: VM greift wie in Kanada auf den angefahrenen dritten Motor bei beiden Piloten zurück. So dürfte man dennoch genug PS für Windschattenspiele haben.


Fahrervoraussetzungen: Für Sven Schubert geht es immernoch um seine erste potenzielle Fahrer-Meisterschaft. Den Glauben daran scheint der Schwabe aber spätestens nach Kanada so ziemlich verloren. Doch wie man bereits in der D2 gesehen hat: Alles ist möglich bis es rechnerisch unmöglich wird. Kevin Peters hingegen geht ohne großen Druck in den Grand Prix. Der amtierende Weltmeister dürfte seine letzten Rennen als Champion genießen und könnte sogar noch auf Schubert und Lukas Schmidt in der Fahrer-WM aufschließen. Von hinten kommt hingegen ein motivierter Pascal Pohlenz angeflogen.


Platzierungstipp: VM wird wie so häufig ein sicherer Kandidat für die Top-5 sein, auch wenn die Konkurrenz heute Wagentechnisch im Vorteil sein dürfte. Ein Podium könnte somit aus eigener Kraft schwierig werden, Punkte für die Team-WM sind dafür Pflicht.



Autor: Julian Kopp

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